WIEN. Wenn über Dialogmarketing gesprochen wird, blickt die Branche fast reflexartig in die Loyalitätsphase der Customer Journey – dorthin, wo Kunden bereits Kunden sind. Dialogmarketing beginnt aber nicht mit dem Ende einer Beziehung, sondern weit vor dem ersten Kauf: nämlich dort, wo Menschen erstmals mit einer Marke in Berührung kommen – in der Awareness-Phase und in den frühen Consideration-Phasen.
Dabei geht es nicht darum, etwas grundsätzlich Neues zu erfinden. Viele Mechaniken, Datenpunkte und Instrumente sind längst vorhanden. Wie in vielen Bereichen der Kommunikation entstehen neue Möglichkeiten vor allem dann, wenn Bekanntes unter einem neuen Blickwinkel konsequent zusammengedacht wird. Relevanz ist schließlich kein Zufallsprodukt. Sie entsteht aus Datenqualität, Zielgruppenverständnis und strategischer Mühe – nicht aus neuen Buzzwords.
Datenquellen nutzen
Datenbasierte Zielgruppenmodelle ermöglichen heute, dialogische Prinzipien viel früher einzusetzen – genau dort, wo Effizienz besonders zählt. Das funktioniert auch und gerade in klassischen Awareness-Kanälen, sofern diese an Datenquellen anschließbar sind. Menschen reagieren bereits dann dialogisch, wenn sie Botschaften als auf sich zugeschnitten wahrnehmen. Dieses Prinzip ist nicht neu: Kommunikation, die sich sichtbar auf Lebenssituationen, Kontexte, Interessen oder lokale Bezüge stützt, erzielt seit Jahren bessere Ergebnisse. Vielmehr ist es so, dass First-Party-Data-Segmente, wenn sie in Push- und Awareness-Kanälen eingesetzt werden, durch strategische Individualisierung eine konsistentere, präzisere und spürbar menschlichere Ansprache ermöglichen.
Dialogmarketing-Renaissance
Kommunikation funktioniert hier wie eine Beziehung: Wer früh signalisiert, dass er zuhört und versteht, bekommt den nächsten Dialog. Wer lediglich sendet, bleibt austauschbar. Deshalb erlebt Dialogmarketing gerade eine Renaissance – nicht nur in der Loyalitätsphase oder im Rahmen von Marketing-Automation, sondern zunehmend auch als strategischer Ansatz, um Relevanz in überfüllten Medienumfeldern nachhaltig herzustellen. Dialog entsteht Schritt für Schritt: von breiteren Segmenten über Micro-Segmente bis hin zur individuellen Ansprache. Dieser Prozess beginnt weit früher, als viele annehmen. Entscheidend ist nicht Perfektion, sondern der Wille, schon beim ersten Datenpunkt relevanter zu kommunizieren. Denn wer dauerhaft wahrgenommen werden will, muss zuerst verstehen – nicht zuerst senden.
Jahresumsatz der Händler klettert 2025 um +3,2% auf 79,8 Mrd. Euro, Weihnachtsgeschäft leicht über Vorjahresniveau
Der österreichische Einzelhandel verzeichnet 2025 einen Jahresumsatz von 79,8 Milliarden Euro, ein nominelles Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2024. Das Weihnachtsgeschäft liegt leicht
