Die AUA setzt künftig auf den ­Österreich-Faktor
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Isabella Reichl (Austrian Airlines) lässt mit Jana Wiedemann und Fred Koblinger von PKP BBDO die AUA so österreichisch erscheinen, wie es der Name verlangt.
MARKETING & MEDIA 18.09.2015

Die AUA setzt künftig auf den ­Österreich-Faktor

Speziell österreichisch soll es werden; Umsetzung und Idee der neuen AUA-Werbelinie stammen dabei wieder von PKP BBDO.

WIEN. Seit 1. September sieht ­Österreichs bekannteste Airline „Rot-Weiß-Rot”. Die neue Marketing-Kampagne der Austrian Airlines setzt auf österreichische Werte und Individualismus, zurück zum Ursprung lautet dabei die Devise. medianet traf Isabella Reichl, Marketingchefin der Aus­trian Airlines, sowie Fred Koblinger und Jana Wiedemann von der umsetzenden Agentur PKB BBDO und sprach mit ihnen über die Rekonstruierung der Marke und die Herausforderungen für die Airline im Zeitalter „2.0”.

Mit dem Wegfall der Tyrolean Airways mit April 2015 bot sich Platz zur Reorientierung. „Die Marke Austrian Airlines steht für österreichische Gastfreundschaft, Gastlichkeit; dafür sind wir bekannt, im In- und Ausland, und setzen verstärkt auf diesen ‚Österreich-Faktor'. Im Herzen der Airline stand immer schon der ‚Österreich-Faktor' und diesen galt es aufzupolieren”, eröffnete Marketing-Direktorin Reichl.
Doch was genau ist dieser ­‚Österreich-Faktor'? „Das ist österreichischer Service”, antwortete Jana Wiedemann, Verantwortliche für das Strategic Planning der PKP BBDO.

Neu: „My Austrian”

„Austrian Airlines steht für exzellenten Service mit österreichischem Charme. Es ist eine Tonalität, die ganz speziell österreichisch ist. Man kann sie nicht wirklich in Worte fassen. Es geht uns um die zwischenmenschliche Ebene. Den Unterschied macht die Art und Weise der Austrian-Mitarbeiter beim Service aus.”

Die neue Kampagne legt den Fokus auf die Individualisierung von Kundenbedürfnissen, der Differenzierung der Austrian Airlines zu anderen Mitbewerbern und auf eine verstärkte Kommunikationspräsenz.
„Jeder würde sofort unterschreiben, dass der ‚Österreich-Faktor' allein optisch definitiv verstärkt worden ist und inhaltlich stark das Thema der Individualität transportiert werden soll. Ganz entscheidend war die Veränderung des Markennamens zu ‚My Austrian'”, konkludiert Reichl. Des Weiteren zeigt sich dies im neuen Tarifkonzept der Airline. Zukünftige Kunden haben die Möglichkeit, zwischen drei Produktpaketen zu wählen. „Die neuen Tarife sind auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt. Manche Passagiere wollen nur mit Handgepäck fliegen. Anderen ist eine Sitzplatzreservierung wichtig, und wiederum andere wollen die Flexibilität zum Umbuchen haben, ohne dass zusätzliche Gebühren anfallen”, erläutert Wiedemann.
Der Trend zur Online-Abwicklung von Buchungen wird in der neuen Kampagne ebenfalls berücksichtigt. Mehr als 50% des Aus­trian-Umsatzes werden mittlerweile online generiert. Um in der virtuellen Welt am Ball zu bleiben, wird auch hier weitgehend investiert. „Wenn man keine Marktanteile verlieren möchte, dann muss man im reichen Angebot von Online-Reisebüros und Metasearch­maschinen vertreten sein. Man muss sich nur bewusst sein, in welchem ‚Regal' die Austrian stehen möchte und zu welchem Preis. Die Entwicklung geht wirklich sehr stark in Richtung Distributionspolitik”, so Reichl.
Da Passagiere nicht nur online buchen möchten, sondern auch fernab ihres Computers, wurde dem App-Segment besondere Aufmerksamkeit geschenkt. „Unsere Kunden bevorzugen den ständigen Zugang zu Informationen, deshalb bieten wir Apps für alle Endgeräte an”, so die Airline-Verantwortliche weiter. Die Kunden von heute seien dynamischer und um einiges anspruchsvoller als noch vor zehn Jahren. „Das Anspruchsniveau steigt enorm. Das Konsumentenverhalten ist so schnell geworden, dass der Kunde es nicht mehr akzeptiert, wenn er nicht sofort dorthin kommt, wo er hinmöchte”, ergänzt Fred Koblinger, Agenturchef der PKP BBDO.
Eine Schlüsselfunktion der neuen Kampagne war der Übergang von reiner Destinationswerbung zu einer Angebotswerbung. Man habe versucht, den Gedanken der Kunden beim Buchen nachzuvollziehen und ihn bei seinen Bedürfnissen abzuholen. „Wir haben versucht, Kunden einen Anlass zu geben, auch zu den Destinationen, welche wir anbieten, hinzufliegen. Es geht um den Consumer Insight, also um die Frage, warum der Kunde mit uns fliegen soll und nicht wohin”, schildert Koblinger. Um diesen genau zu identifizieren, war die Synergie zwischen PKP BBDO und der Austrian Airlines essenziell. „Manchmal sieht man aus einer externen Perspektive die Dinge wirklich anders und kann interne Bilder etwas zurechtrücken”, berichtet Wiedemann. (hof/ctu)

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