Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider
GESUNDHEIT! Staats- und Regierungschefs aus aller Welt haben sich für kostenlose Corona-Therapien und -Impfstoffe für alle Menschen weltweit ausgesprochen, berichtet gestern die APA. Der Appell richtet sich an die Weltgesundheitsversammlung WHA (ein Organ der WHO), die kommende Woche zu ihrem Jahrestreffen zusammenkommt. Löblich. Es gibt ihn halt noch nicht, den Impfstoff. Obwohl weltweit „fieberhaft”, wenn der Ausdruck erlaubt ist, danach geforscht wird – koste es, was es wolle, quasi. Die London School of Hygiene & Tropical Medicine listet weltweit fast 160 Projekte auf, die mit einem Impfstoff experimentieren.
Andererseits kann es auch sein, dass nie ein Impfstoff gefunden wird. Seit es Menschen gibt, gibt es auch Schnupfenviren. Impfung gibt es keine. Nicht, dass man es nicht versucht hätte. Kaufmännisch betrachtet, wäre eine Schnupfenimpfung höchst interessant: Erwachsene holen sich höchstens zwei, drei Mal im Jahr einen ordentlichen Schnupfen – und leben damit. Bei kleinen Kindern, insbesondere jenen, die eine Betreuungseinrichtung frequentieren, ist zehn Mal Schupfen pro Jahr auch keine Seltenheit. Zum Schnupfen kommt Husten. Mama bleibt zu Hause – und ist kurz nach der Schnupperphase im Kindergarten des Vertrauens schon auf der Suche nach einem Arbeitsplatz, der es ihr ermöglicht, den Gschroppn trotz angeschlagener Gesundheit wenigstens nur halbtags in der Krabbelgruppe leiden zu lassen. Die Impfung gegen Schnupfen hätte Potenzial. Volkswirtschaftlich betrachtet, wäre sie ein Traum; für die Karriereperspektiven der Mütter bzw. der zur Brutpflege tendierenden Männer auch.
Nach diesem Exkurs zurück zur Covid-19-Impfung. Wenn er denn kommt, der Impfstoff, werden wir uns dann – weil eh nicht mehr so schlimm – auch tatsächlich impfen lassen? Oder beginnt dann dasselbe Spielchen wie bei der Grippe? Wird die Bundesregierung den Impfzwang in der Verfassung verankern, weil wir sonst wirtschaftlich nie wieder auf die Beine kommen? Fragen über Fragen.