WIEN. Einnahmen aus Plattformen wie Airbnb, Etsy oder Instagram können in Österreich schneller steuerpflichtig sein, als viele annehmen. Seit der Umsetzung der EU-Richtlinie DAC7 liefern Anbieter automatisch Umsatzdaten ihrer Nutzer an die Finanzverwaltung. Damit ist für Behörden nachvollziehbar, wer Nebeneinkünfte erzielt und in welcher Höhe.
Steuerberater Edin Salihodzic von der Kanzlei Team23 erklärte, dass Einkommensteuer für Selbstständige ab 13.308 Euro im Jahr anfällt, für Unselbstständige ab 11.000 Euro. Unregelmäßige Einnahmen sind bis 730 Euro steuerfrei, sofern sie ohne Gewinnerzielungsabsicht erzielt werden. „Viele glauben fälschlicherweise, dass sie unter 13.308 Euro automatisch auf der sicheren Seite sind – das stimmt so nicht, da schon vorher Sozialversicherungs- oder Gewerbeanmeldungspflichten entstehen können“, so Salihodzic.
Besonders problematisch seien regelmäßige Einnahmen, die auch in geringer Höhe bereits Pflichten auslösen können. Wer diese erst auf Nachfrage offenlegt, riskiert Nachzahlungen, Strafen und Zinsen. Salihodzic rät daher, jede Einnahme genau zu dokumentieren, Belege aufzubewahren und vor Beginn einer Tätigkeit eine Kalkulation anzustellen. „Viele sind überrascht, wie sehr sich ein frühzeitiges Gespräch auszahlt – sowohl finanziell als auch in puncto Sicherheit.“ (red)
