WIEN. Bei Gastgeber CPB Software (Austria) GmbH kamen zahlreiche Vertreter der Leitbetriebe Austria zusammen, um über den aktuellen Status sowie die Zukunftspotenziale von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) zu sprechen. Im Fokus standen die Fragen, wie es um den Digitalisierungsgrad in österreichischen Leitbetrieben steht und ob Unternehmen fit für die Zukunft sind.
Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria, führte durch die Veranstaltung und hob eingangs die Rolle der Digitalisierung als Wirtschaftstreiber hervorhob: "Die österreichische Wirtschaft muss die Produktivität steigern, besonders im dritten Jahr der Rezession. Mit humanen Ressourcen allein ist das nicht mehr zu bewerkstelligen. Deshalb braucht es eine Vielzahl an innovativen Anwendungsmöglichkeiten, die echten Mehrwert bringen."
Gastgeber Martin Schanda, Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der CPB Software (Austria) GmbH, gab Einblicke in das Unternehmen – ein wachstumsstarker IT-Dienstleister mit 350 Mitarbeitenden, Standorten in Österreich, Deutschland und Liechtenstein sowie über 550 Kunden, darunter namhafte Banken und öffentliche Auftraggeber. Schwerpunkte der CPB Software liegen in Enterprise Solutions, Government Services, Bankensoftware und besonders im Bereich Business Process Outsourcing (BPO). Er wies auf die Umsetzung einer sehr erfolgreichen Anwendung hin – die Mobile Begehungskontrolle (MBK), welche humorvoll präsentiert wurde.
Best-Practice: Mobile Begehungskontrolle
Ein Highlight der Veranstaltung war die Live-Demo zur mobilen Begehungskontrolle (MBK). Patrick Heissenberger, Abteilungsleiter Individualsoftwareentwicklung, Stefan Holzer, AI-Experte (beide CPB) und Hund Hermann präsentierten diese anhand eines realen Use-Cases des "Wiener Hundeteams". Die Lösung erlaubt per Smartphone den Zugriff auf gechipte Hundedaten, die automatisierte Hunderassenerkennung (91,5 % Genauigkeit), die Erhebung von Verstößen sowie die Integration mit Verwaltungsstrafverfahren. Die Lösung basiert auf einem Machine Learning-Modell, das über 20.000 Trainingsbilder verarbeitet – inklusive Echtzeit-Erkennung und Vektor-Datenbank-gestützter Analyse und ist Basis für eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten.
Expertenpodium: Vision trifft Praxis in verschiedenen Branchen
Im Rahmen der Veranstaltung wurden noch weitere konkrete Einsatzfelder der Digitalisierung und KI aus der Perspektive von Immobilienwirtschaft, Marketingtechnologie, IT-Lösungsdesign und strategischer Unternehmensentwicklung beleuchtet. Die Inputs zeigten praxisnah, wie datengetriebene Innovation bereits heute zentrale Prozesse verändert und gleichzeitig neue Herausforderungen – insbesondere in Datenschutz, Skalierbarkeit und Kundeninteraktion – mit sich bringt.
Fazit und übergreifende Erkenntnisse
Zum Thema Datenschutz gab es unter den Experten große Einigkeit. Es wurde die Relevanz von Private Cloud-Lösungen betont, um sensible Unternehmensdaten und personenbezogene Daten nicht an US-amerikanische Server zu übermitteln. Stichworte wie Cloud Act und DSGVO seien zwingend zu beachten.
Digitalisierung wird allgemein nicht mehr als Trend, sondern als Pflicht gesehen. Die KI ist dabei ein mächtiger Hebel, sofern sie verantwortungsvoll eingesetzt wird.
Monica Rintersbacher fasst abschließend zusammen: "Datenqualität, Rechtssicherheit und Personalisierung sind die Säulen der digitalen Transformation. Wer mit KI arbeitet, braucht neben Technik vor allem Verantwortungsbewusstsein, Transparenz und kontinuierliche Evaluation."