DMB. bleibt an der Spitze der Kreativen
© Paul Ballott
MARKETING & MEDIA Redaktion 12.05.2023

DMB. bleibt an der Spitze der Kreativen

Wie im Vorjahr behauptet sich DMB. im focus.xpert-Ranking der Kreativagenturen – doch der Abstand wurde geringer.

••• Von Sascha Harold

Wieder die Nummer eins ist DMB. im Focus.Ranking der Kreativagenturen. Was dabei auffällt: Der Abstand zum Zweitplatzierten ist im Vergleich zum Vorjahr geschrumpft. medianet hat mit dem Geschäftsführungs-Trio Marcello Demner, Moana Merzel und Jürgen Vanicek und dem Chairman der Demner.Group, Mariusz Jan Demner, über die Highlights des vergangenen Jahres, die vermeintlich Kreativ-Bedrohung durch Künstliche Intelligenz und das schwierige wirtschaftliche Umfeld gesprochen.


medianet:
DMB. ist im Ranking wieder vorne – Business as ­usual?
Marcello Demner: Natürlich freuen wir uns, nach so vielen Jahren die Nummer eins-Position wiederum halten zu können. Am Ende des Tages messen wir unseren Erfolg allerdings in anderen Währungen: Wie erfolgreich sind unsere Kundinnen und Kunden? Wie zufrieden sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Wo stehen wir im Talentmanagement?

medianet:
Wie ist das letzte Jahr gelaufen?
Jürgen Vanicek: Tatsächlich war das letzte Jahr von viel Projektgeschäft, und damit von vielen Projekten, geprägt. Es hat in der Agentur einiges an Umstellung gegeben, um diese auch flexibel und doch kreativ anspruchsvoll bewältigen zu können.

medianet:
Welche Kreativleistungen kann man dabei besonders herausheben?
Vanicek: Für Aufsehen und Aufregen haben wir mit der Chat Affäre für Möbelix gesorgt, die die Causa Prima der österreichischen Politik ins Visier genommen hat. Mit insgesamt zehn Trophäen in Gold, Silber und Bronze war DMB. beim ADC*Europe die meistprämierte Agentur Österreichs. Punkten konnten wir vor allem mit Arbeiten für Zalando, die auch beim CCA und anderen Awards mehrfach abgeräumt haben. Zahlreiche Arbeiten haben immer wieder die diversen Impact- und Image-Rankings angeführt.

medianet:
Kommen wir zu den Kunden – welche Neuetats konnten Sie 2022 gewinnen?
Demner: 2022 hat New Business angezogen: von Biopharma Hersteller Gilead, über Hartl Haus, Hohes C, Kores, Stroh Rum bis zu Qwic E-Bikes. Darüber hinaus haben wir zusätzliche spannende Projekte für bestehende und neuen Kundinnen und Kunden umgesetzt und uns Zeit für gesellschaftliche und kulturelle Anliegen genommen. Darunter die vielbeachtete Kampagne für das MAK – Museum für angewandte Kunst, die Ukrainische Samstagsschule Wien, für die wir Russisch Brot in Ukrainisch Brot verwandelt haben, und zuletzt auch für Gery Keszlers Benefiz Show ‚Austria for Life'. Von drei weiteren prominenten Etatgewinnen können wir in den nächsten Wochen berichten.

medianet:
Auch das vergangene Jahr war von Krisen geprägt; welche Auswirkungen hat das auf die tägliche Arbeit?
Moana Merzel: Wir leben seit 2020 im Ausnahmezustand – Corona, Ukraine, Teuerung. Das bewegt die Menschen, was wiederum unsere Kunden bewegt und natürlich erst recht uns als Agentur. Aber es zeigt sich: Krisenzeiten fordern und fördern kreatives Denken. Wir agieren vorausschauend, fahren streckenweise auf Sicht und gehen immer in partnerschaftlichen Dialog mit unseren Kundinnen und Kunden. Somit schaffen wir es, Lösungen zu finden, mit denen wir alle etwas Spielraum haben, um uns auf das Wesentliche zu fokussieren – mit Kreativität Herausforderungen von heute und morgen zu lösen.

medianet:
Die Bruttowerbespendings in der Branche sind zuletzt zurückgegangen – eine Auswirkung der wirtschaftlich herausfordernden Zeit?
Vanicek: Der Preisdruck auf Unternehmen und die Teuerung für Konsumentinnen und Konsumenten entspannen nicht gerade die wirtschaftliche Situation. Sich auf Bruttowerbespendings als Indikator für die Entwicklung der Branche zu fokussieren, greift zu kurz: Die Branche lebt von der Inszenierung von Kreativität, das passiert teils auch abseits der klassischen Medienkanäle.

medianet:
KI-Lösungen sind derzeit auf dem Vormarsch – eine Bedrohung für die Kreativen?
Demner: Echte Kreativität kennt keine Bedrohung; Kreativität ist immer darauf ausgerichtet, Verfügbares so zu kombinieren, dass daraus Neues entsteht. Wir sehen neue Technologien prinzipiell einmal als hilfreiche Erweiterung unserer Möglichkeiten und prüfen immer wieder, wie wir diese am sinnvollsten einsetzen können. Tatsächlich haben wir auch schon einiges mithilfe von AI umgesetzt.

medianet:
Vor welchen Herausforderungen steht die Branche aktuell?
Mariusz Jan Demner: Die Welt dreht sich ständig, und wir müssen uns mit ihr bewegen, wenn wir morgen nicht von gestern sein wollen. Eines ist klar: Die technologischen Entwicklungen und die damit verbundene Disruption passiert mit atemberaubender Geschwindigkeit. Die Markt- und Kunden-Erwartungen ändern sich ständig. Je schneller das alles wird, umso kreativer müssen wir sein. Die Tools sind, wie alle technischen Siebenmeilenstiefel, bald allen zugänglich. Also geht es immer mehr darum, was man daraus zu machen imstande ist. Deshalb hat sich die Demner.Group in Sachen Kreativität stets weiterentwickelt. Herausragendes Campaigning, die Entwicklung starker Marken, sind und bleiben das Kerngeschäft. Als Mediaagentur, die in Markenmagnetismus denkt und nicht nur in Mediakanälen, bietet die Media1 als größte unabhängige Agentur Österreichs ein Plus im kompetitiven Markt. Fly’, Creative Strategies for Growth, hat auf Anhieb in den Führungsetagen des Landes größtes Interesse gefunden. Und DMB.Atelier, der starke kreative Muskel der Gruppe in Sachen Design, Produktentwicklung, CD/CI-Programme, fällt Jahr für Jahr mit herausragender Gestaltung auf. Alles zusammen ergibt ein in Österreich in dieser Form einzigartiges Angebot.

medianet: Was steht bei DMB. in den kommenden Jahren an?

Merzel: Wir tun in den kommenden Jahren das, was wir seit Jahrzenten gut können – wir kreieren Kampagnen, die Unternehmen langfristig erfolgreich machen und halten. Wir schaffen neue Marken, die kommen, um zu bleiben. Wir machen kleine Marken zu großen und große Marken zu noch größeren. Wir machen ‚Foreverbrands'. Dabei setzen wir nach innen auf Talent- und Veränderungsmanagement, damit unsere Mitarbeiter die notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen besitzen, um die aktuellen und zukünftigen Anforderungen zu erfüllen.

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