••• Von Dinko Fejzuli
WIEN. Drei, der österreichische Mobilfunker und die Nummer zwei am heimischen Mobilfunkmarkt, steigt in das Geschäft als Kabelnetzbetreiber ein und das „ohne Kabel”, so Jan Trionow, CEO Drei Österreich, bei der Präsentation der TV-Strategie.
Datentransfer steigt & steigt
Per App streamt „3TV” übers Internet 40 TV-Sender live und bis zu sieben Tage zeitversetzt, der Preis beträgt 7,90 Euro im Monat. 3TV ist rein softwarebasiert und funktioniert per App auf Android-Smartphones, iPhones sowie am Computer.
„Das Thema TV zieht. Fernsehen ist ein nicht wegzudenkender Teil unseres Lebens, und wir von Drei wollen unseren Kunden einen möglichst einfachen und günstigen Zugang dazu verschaffen”, so Trionow. Ein Trend sei vor allem die mobile Nutzung von Bewegtbild-Inhalten.
Auch das Thema interaktiver TV-Konsum, wo man etwa Dinge direkt am TV-Gerät bestellen kann, habe Drei auch dazu gebracht, sich hier Strategien zu überlegen, wie man an dieser Entwicklung teilhaben könnte, denn gerade Drei sei, seit es technisch möglich ist, ein Digital-TV-Pionier in Österreich.
So kam man 2012 mit der eigenen Media-Box heraus, wo man lineares TV mit weiteren Diensten verknüpfen kann. Der nächste Schritt sei nun das neue Angebot „3TV” mit 40 Kanälen. Weitere sollen folgen.
Drei bietet seinen Kunden auch eine Aufnahme-Funktion an, mit einer Speicherung für jeweils sieben Tage. Die Aufnahmefunktion ist allerdings urheberrechtlich umstritten. Bereits vor einem halben Jahr hatte die Telekom Austria mit A1 Now ein ähnliches Streamingangebot gestartet und damit rechtliches Neuland betreten. Es ist nämlich nicht klar, ob Anbieter fremde TV-Programme aufnehmen und ihren Kunden zur Verfügung stellen dürfen. Die Fernsehsender stehen solchen Angeboten skeptisch gegenüber.
Trionow selbst zeigt sich positiv gestimmt: „Apps sind die Zukunft des Fernsehens. Mit 3TV feiert das Fernsehen seine Premiere in Österreich. Wir sind angetreten, um unseren Kunden den direktesten Zugang zur digitalen Welt zur Verfügung zu stellen. Wie Musik-Streaming ist auch digitales Fernsehen aus dieser Welt nicht mehr wegzudenken.”
Billigere Frequenzvergabe
Neben dem neuen TV-Angebot sprach Trionow ein weiteres Thema, und zwar jenes der Frequenzzuteilung an. Denn: Während Unternehmen wie die ORS die Frequenzen für die weitere Nutzung für TV-Frequenzen „quasi gratis bekommen, müssen Mobilfunker sie aber kaufen und das zu Milliardenbeträgen”.
Hier wünscht sich der Drei CEO, vor allem, da ja die Frequenzen durch die Mobilfunker de facto auch immer mehr für die Übertragung von TV-Inhalten genutzt würden, die Berücksichtigung dieser Entwicklung und eine Anpassung der Kosten an den Nutzungszweck.