Eine winterfeste Wirtschaftsbilanz
MARKETING & MEDIA Redaktion 12.12.2025

Eine winterfeste Wirtschaftsbilanz

Rückschau auf das Jahr 2025 – und ­Anregungen für eine weihnachtlich gute Gesinnung.

Leitartikel  ••• Von Sabine Bretschneider

EPILOG. Ein Rückblick: 2025 war das Jahr, in dem Österreich, zumindest offiziell, aus der Rezession auferstand. Das BIP schaffte ein zaghaftes Plus, klein genug, um kaum jemandem aufzufallen, aber groß genug, um rhetorisch die „Trendwende“ zu plakatieren. Die Inflation aber blieb hartnäckig steil über dem Wohlfühlbereich, und viele Haushalte bemerkten die Erholung nur, wenn sie davon lasen. Der Arbeitsmarkt zeigte sich ähnlich janusköpfig: Auf dem Papier halbwegs stabil, in manchen Branchen merklich angeknackst. Produktion, Handel, Logistik – Schieflagen, die man politisch gern als temporäre Anpassungsprozesse tituliert.

Die neue Bundesregierung präsentierte währenddessen einen als Konsolidierungskurs getarnten Sparplan. Dass Konsolidierung und Wachstumsförderung eine friktionsreiche Ehe führen, wurde höflich übergangen.

Trotzdem: Lichtblicke gab es. Die Zinsen begannen zu sinken, die Zuversicht der Unternehmen wuchs leicht, und die Stimmung kippte langsam von „Es wird immer schlimmer“ zu „Zumindest wird’s nicht noch schlimmer“. 2025 war damit ein Jahr der kleinen Schritte – und der großen Erzählungen darüber. Ein Übergangsjahr, das weniger durch wirtschaftliche Dynamik als durch gedämpften Optimismus glänzte. Ob dieser Optimismus berechtigt war, wird sich zeigen. Aber immerhin: Zuversicht kostet nichts und ist – im Gegensatz zu vielem anderen – relativ inflationssicher.

Ein paar Beispiele noch zu „Es könnt schlimmer kommen“: Zum Jahreswechsel 2020/21 geisterten Meldungen durch die Sozialen Medien, dass manche Händler Neuwagen mit nur einem Schlüssel verkauften, weil der zweite wegen der Chipkrise nicht lieferbar war. Im März 2020 meldeten heimische Supermärkte: „Konserven ausverkauft.“ Vor drei Jahren, im Jänner 2023, begingen wir einen Inflationswertrekord von sage und schreibe 11,2%. Und eine Klopapierknappheit belastet uns derzeit auch nicht. Also, eigentlich alles gut, oder? In diesem Sinne: Schöne Feiertage, man liest sich im neuen Jahr!

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