Einstürzende Marketingbudgets
MARKETING & MEDIA Redaktion 03.04.2020

Einstürzende Marketingbudgets

Andere Zeiten, andere Sitten. Aber muss jede Aktion ein bissl überstürzt wirken?

Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider

 

HILFE! Das nächste Unterstützungsvehikel ist im Anrollen: Die Regierung plant nun auch ein Hilfspaket für Medien in der Coronakrise, das vom Nationalrat am heutigen Freitag beschlossen werden soll. Medieninhaber von Tageszeitungen werden mit einem einmaligen Betrag von vier Euro pro Exemplar der anhand des Jahres 2019 ermittelten durchschnittlichen Druckauflage finanziell unterstützt, heißt es laut APA in dem der Nachrichtenagentur vorliegenden Antrag. Es wäre interessant zu wissen, welche Einflüsterer hinter dieser an sich lobenswerten Idee stehen. Denn: Nur die Tageszeitungen? Anhand der gedruckten Auflage? Das Thema wird wahrscheinlich in den nächsten Tagen noch diskutiert werden …

Und wie geht’s den Journalisten?

Die PR-Agentur Ecker & Partner und das Marktforschungsinstitut Marketagent haben sich derer angenommen, die in den Medien, vor und hinter den Kulissen, zu denjenigen gehören, die das Werkl der Rund-um-die-Uhr-Information in dieser Republik am Laufen halten; der Journalisten, die im Teufelskreislauf steigender Informationsbedürfnisse, sinkender Verkaufszahlen und einstürzender Marketingbudgets um ihr Leiberl und ihre Existenz rennen. Ende März wurden über 500 Journalisten aus dem deutschsprachigen Raum, davon 152 aus Österreich, zu den Auswirkungen der Coronakrise auf die Medienlandschaft befragt. „Mehr denn je legen österreichische Journalisten Wert auf sorgfältige Recherche und Seriosität in der Berichterstattung”, heißt es im Journalisten-Barometer. „Das Vermeiden von Falschmeldungen hat oberste Priorität.” Die glaubwürdigsten Quellen seien dabei Experten sowie Presseagenturen.

Für ihre Branche erwarten die Presseleute übrigens einen deutlichen Digitalisierungsschub. Sie kennen den derzeit kursierenden „Witz”: Wer hat in Ihrem Unternehmen die Digitalisierung angeführt? CEO? CTO? CIO? Nein, Covid-19.

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