••• Von Tanja Holz
WIEN. Ob Lieferdienste, Arztpraxen, Märkte oder Modegeschäfte – Freudebringer bringt Produkte über Experten direkt in die Hände der Kunden. Auf kreative und innovative Art und Weise werden vielfältige Produkte über 20.000 ausgewählte Netzwerkpartner an verschiedene relevante Zielgruppen verteilt; darüber hinaus übernimmt die Samplingagentur die komplette Organisation und Logistik.
Es hat sich viel getan
Seit der Gründung im Februar 2017 hat sich einiges getan. Über 60 Kunden vertrauten Freudebringer ihre Produktkampagnen an, und sieben Mio. Konsumenten durften sich über kleine Überraschungen freuen.
Welche Herausforderung die Pandemie für das Promotiongeschäft bedeutet, was trotz allem Positives mitzunehmen ist und wie die Zukunft des Samplings aussieht, erzählt Niko Pabst, Geschäftsführer von Freudebringer, im Interview.
medianet: Seit wann gibt es Freudebringer und wie kamen Sie auf die Idee, eine Firma zu gründen, die sich rein auf das Sampling von Produkten spezialisiert?
Niko Pabst: Ich bin seit fast 20 Jahren in der Werbebranche tätig. Bereits Jahre vor der Gründung von Freudebringer gab es immer wieder Bedarf von Kundinnen und Kunden, ihre Produkte über Kooperationspartnerinnen und -partner zu verteilen. In Österreich existierte jedoch noch keine Agentur, die diesen Dienst flächendeckend und für alle Zielgruppen abdeckend anbieten konnte.
Wir haben mit der Gründung somit eine Nachfrage bedient und seit unserer Gründung im Jahr 2017 über diesen Weg sieben Millionen Produkte verteilt.
medianet: Mit welchen Herausforderungen ist Ihre Firma durch die Pandemie konfrontiert?
Pabst: Wir verteilen Produkte über Kooperationspartnerinnen und -partner wie beispielsweise Thermen, Fitnesscenter, Arztpraxen, den Handel, etc.; durch die Pandemie fallen natürlich einige Kanäle weg, da sie schlichtweg geschlossen sind. Die Herausforderung ist, auf die permanent wechselnden Rahmenbedingungen rasch, flexibel und kreativ zu reagieren. Man muss sich anpassen und Alternativen schaffen – es gab bisher aber immer einen Weg, unser Leistungsangebot aufrechtzuerhalten.
medianet: Welchen Ersatz bieten Sie Ihren Kunden durch den Wegfall vieler Vertriebswege wie beispielsweise Thermen und Fitnesscenter?
Pabst: Jeder Kanal lässt sich mit Sicherheit nicht eins zu eins ersetzen. Trotzdem besteht weiterhin eine starke Nachfrage nach Verteilungen über die offenen Kanäle, da geht es uns sicher besser als vielen anderen Agenturen, die normalerweise über Events, etc. sampeln. Die Nachfrage ist weiterhin da, immerhin weist die Verteilung von Produktproben durch Kooperationspartnerinnen und -partner laut Ambient Meter-Studie den höchsten Kaufanreiz unter den Samplingformen aus, und das ist vor allem jetzt wichtiger denn je.
Die Unternehmen wollen weiterhin, dass potenzielle Kundinnen und Kunden ihre Produkte kennenlernen, testen, schmecken und angreifen können. Je nach aktueller Situation und angepasst an die bestehenden Maßnahmen, mussten wir Verteilungen umplanen und über andere Kanäle stattfinden lassen. Verteilungen über beispielsweise Märkte, Apotheken, Arztzentren, Büros, den Handel usw. konnten größtenteils weiterhin stattfinden. Auch das Sampling über Onlinebestellungen und Lieferdienste ist jederzeit möglich – somit kommt das Produkt sogar direkt zu den potenziellen Neukundinnen und -kunden nach Hause.
medianet: Gibt es Positives mitzunehmen aus dieser schwierigen Zeit?
Pabst: Viele Wege zu den Aufträgen haben sich vereinfacht. Vor der Pandemie sind wir auch zu Kundinnen und Kunden nach Deutschland geflogen. Jetzt funktioniert die Planung auch über einen Zoom Call. Sogar Neukundinnen und -kunden konnten wir unkompliziert über Onlinepräsentationen gewinnen.
Uns ist natürlich der persönliche Kontakt weiterhin sehr wichtig, es funktioniert jedoch in vielen Bereichen anscheinend auch ohne. Wir wurden in der Pandemie sicher auch noch flexibler, haben neue Kanäle aufgebaut, uns breiter aufgestellt und unser Netzwerk vergrößert.
medianet: Wie sehen Sie die Zukunft des Samplings nach der Pandemie und was sind die Pläne für Ihre Agentur?
Pabst: Auch wenn viele Kampagnen digitaler werden, möchte man Produkte ausprobieren können. Das wird sicher bestehen bleiben, wenn es nicht sogar noch wichtiger wird, die Marke real erfahren zu können. Ich bin auch davon überzeugt, dass unser Weg, Marken in einem glaubwürdigen Umfeld zu platzieren und durch die oder den Übergebenden positiv aufzuladen, ein richtiger und wichtiger ist. In Zukunft werden wir uns auch noch stärker darauf konzentrieren, Informationen aus dem Markt für unsere Kundinnen und Kunden zugänglich zu machen. Wir möchten neben der Produktverteilung an sich unsere Kundinnen und Kunden auch verstärkt mit Insights versorgen und unseren Marktforschungszweig ausbauen.