Früher war die Zukunft viel besser
MARKETING & MEDIA Redaktion 15.12.2023

Früher war die Zukunft viel besser

Am Jahresende kann man nicht vorausschauen, nur zurück – aber wer will das schon für 2023.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

 

VERSCHLIMMBESSERUNG. Es ist zwar schon ein paar Jährchen her, aber der Jahresrückblick der mittlerweile verstorbenen Queen Elisabeth II auf das Jahr 1992 wird wohl für immer als ein leuchtendes Beispiel dafür stehen, wie man mit den schönsten Worten entsetzt auf ein Jahr zurückblicken kann.

1992 sei ein „Annus horribilis” gewesen, meinte sie damals. Und in der Tat, neben vielen anderen Dingen gaben ihr Erstgeborener und dessen Frau die Scheidung bekannt, und obendrein brannte ihr viel geliebtes Schloss Windsor fast ab. All das veranlasste sie zum berühmten Satz: „1992 is not a year on which I shall look back with undiluted pleasure”, sprich 1992 war also ein Jahr, auf das sie nicht mit „ungetrübtem Vergnügen” zurückblicken konnte. So geschraubt können sich eben nur die Briten ausdrücken.
In Österreich hätte man es ein „Anus horribilis” genannt, oder wie die Wiener sagen würden, es war – excuse my french – „für’n Oasch”.
Leider haben uns solche Jahre immer wieder heimgesucht: Ob in 2000 die DotCom Krise, 2001 mit 9/11, ob die globale Finanz- & Wirtschaftskrise 2008/2009 oder mit 2020 und dem Beginn des Corona-Wahnsinns – überhaupt der Super-GAU jener Jahre, die zum Vergessen sind.

(Un-)Soziale Medien und die Vertrauenskrise

Einen Unterschied gibt es: Gerade in den letzten zwei bis drei Jahren hat Social Media viele negative Entwicklungen noch befeuert.

Ob das Abdriften vieler in dubiose Telegram-Kanäle, voll mit Verschwörungstheorien, ob TikTok, eine App, von der außer den Machern vermutlich niemand sonst genau weiß, was sie im Schilde führt, oder auch viele andere, weit verbreitete (un)soziale Medien, wie Facebook & Co.
Sie alle tragen dazu bei, die Gesellschaft zu spalten, und mit dem Aufkommen von KI ist es nun höchst geboten, endlich gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die hoffentlich noch verhindern können, dass der Geist, den wir gerade aus der Flasche lassen, irgendwie kontrollierbar bleibt, sonst sehe ich schwarz für 2024 & Co.

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