••• Von Chris Radda und Petra Stückler
Was im Jahr 2008 klein begonnen hat, steht jetzt, 15 Jahre später, solide da. Christina Brandenstein bezeichnet ihre Agentur Brandenstein Communications, die sie mit acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führt, als kleine, feine „Boutique PR-Agentur”. Mit medianet-Herausgeber Chris Radda spricht sie im Agency Log-Fachtalk über die Entwicklung des Unternehmens, ihren persönlichen Anspruch an erfolgreiche Public Relations und über die starke und anhaltende Veränderung der Branche.
Die Agentur habe sich langsam, gut und gesund entwickelt, ein Potpourri an Kunden aus verschiedensten Branchen und in verschiedenen Größen werde betreut, wie Christina Brandenstein erzählt. „Was immer stark vertreten war, sind viele Handelskunden und relativ viele Unternehmen aus dem Food- und Beverage-Bereich”, erklärt sie weiter. „Einer meiner ersten Kunden war Maresi, den ich jahrelang betreut habe. Unter den ältesten Kunden ist Ritter Sport Schokolade. Wir betreuen ebenso Henkell Freixenet, den weltweit größter Schaumweinhersteller, auch Landhof und Loidl, dahinter steht das Unternehmen Marcher Fleischwerke.”
Aber auch viele Kampagnen im Auftrag der EU-Kommission wurden von Brandenstein in Österreich begleitet und durchgeführt. Attensam, größter Facility Manager in Österreich, gehört ebenso zu ihren Kunden wie nicht zuletzt auch das Kurier Medienhaus. Die meisten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind schon sehr lange in der Agentur, und dies mache die Expertise in ihrem Hause aus. Der Schwerpunkt des erfahrenen Teams liege einerseits auf klassischer Medienarbeit; in diesem Zusammenhang betont Brandenstein: „Ich denke nicht, dass die klassische Pressekonferenz, Interviews, Presseaussendungen veraltet sind. Diese Tools funktionierten nach wie vor sensationell.”
PR-Kernbereiche
Strategische Beratung, Betreuung im Social Media- und Digitalbereich gehören auch zum Portfolio, wie Brandenstein ausführt. Das Thema „Management Positioning” sei ihr besonders wichtig, es sei generell noch wichtiger geworden in den letzten Jahren. „Denn zu jeder Marke und zu jedem Unternehmen sollte ein Gesicht nach außen stehen, das wichtige Themen kommuniziert und Hintergrundgeschichten über das Unternehmen erzählen kann”, ist sich Brandenstein sicher. Zu den Veränderungen durch die Digitalisierung, gerade die PR Branche betreffend, gibt sie sich zuversichtlich: Die Online-Welt und Social Media entwickeln sich rasant – man muss für die Kunden am Puls der Zeit bleiben und einfach auch mutig gemeinsam Dinge ausprobieren. Es ist eine spannende Entwicklung – gerade für „Public Relations” gibt es ein enormes Potenzial, um zielgerichtet zu kommunizieren.
Wenn es um die klassischen Nachrichten geht, „hat sich viel getan in der Medienwelt und im Medienkonsum”.
Bezüglich vertrauenswürdiger Nachrichten hat die Agentur gemeinsam mit einer großen österreichischen Tageszeitung eine Studie durchgeführt, die zeige, dass beispielsweise Fake-News am ehesten in Sozialen Medien vermutet würden. Die Wichtigkeit vertrauenswürdiger, glaubwürdiger Informationen, die auf Qualitätsjournalismus beruhen, sei einmal mehr bestätigt worden, denn ein Großteil der Befragten vertraue hier auf etablierte Medienmarken sowohl im Online- als auch Printformat.
„Der Online-Medienkonsum ist nicht mehr aufzuhalten; jeder, der Informationen braucht, sucht diese zuerst im Web – wir machen sehr viel in diesem Bereich und betreuen bereits seit Jahren viele Social Media-Kanäle im Auftrag unserer Kunden – gleichzeitig bleibe ich ein großer Print-Verfechter, erklärt Brandenstein. „Ich glaube auch nicht, dass Gedrucktes jemals komplett verschwinden wird, wir Menschen sind haptische Wesen, wir wollen Dinge angreifen, und ein gutes gedrucktes Magazin oder die Tageszeitung am Wochenende in den Händen zu halten, hat schon was.”
Wichtige Authentizität
Bei Brandenstein Communications wird immer wieder betont, dass man alles andere als ein Weichzeichner sei – die „echte” Information sei immens wichtig. „Wir sind in der Verantwortung, unsere Kunden dahingehend zu beraten, dass man nicht nur Gutes publiziert oder schreibt, sondern dass auch die Taten dahinter dem entsprechen”, stellt Brandenstein klar. „Wir stehen nicht zur Verfügung, wenn etwas anderes gewünscht oder gefordert wird.”
Hier halte man sich in der Agentur an den PRVA-Ehrenkodex, und jeder, der Medien konsumiert, verdiene es auch, eine Information zu erhalten, die echt ist. Offenheit, Transparenz und Ehrlichkeit mache professionelle PR aus.
Herausforderungen 2023
Der Blick auf das Jahr 2023 ist trotz aller Krisen ein positiver. „Wir haben gerade viele New Business-Verhandlungen, die vielversprechend aussehen, und wir hegen und pflegen unsere bestehenden, langjährigen und treuen Kunden, und hier haben wir die Beziehung noch intensiviert und das Geschäft ausgebaut.”
Der Kommunikationsbedarf sei gestiegen, „vertrauensvolle Information” bedürfe einer guten und professionellen PR-Agentur.
Denn letztendlich gehe es immer darum, Geschichten zu erzählen, nicht nur Schönwetter-Stories, sondern jemanden auf eine Reise mitzunehmen; die Öffentlichkeit an den Entwicklungen und dem Weg teilhaben zu lassen, das sei der Anspruch.
Den gesamten Agency Log sehen Sie hier: tv.medianet.at
Redaktion TV: Andy Marada