Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider
WORT ZUM FREITAG. Alle paar Jahre geistert es durch die Medien: Der Windows-Rechner kann nicht rechnen. 5+3×2 = 16, behauptet er. ‚Punkt vor Strich' gewährt das Traditionsprodukt, das weltweit 80 Prozent des Betriebssystemmarkts abdeckt, erst bei der Einstellung „wissenschaftlich”.
Apropos Wissenschaft. Derzeit trendet auf Twitter ein weiteres Thema: Trumps spirituelle Beraterin, deren bizarre Auftritte und Aussagen derzeit die Netzcommunity amüsieren. Oder irritieren – je nach persönlicher Toleranzschwellenhöhe. Das Weiße Haus sei heiliger Boden, sagt die TV-evangelikale Multimillionärin Paula White. Warum? Weil dort, wo sie wandle, auch der Herrgott mit unterwegs sei. Schlussfolgerung: Dem derzeitigen Insassen des White House zu widersprechen, fiele ihr niemals ein. Denn: „Wer Nein zu Trump sagt, sagt Nein zu Gott.” Es ist ein Argument, das bis dato keine gröberen Konsequenzen nach sich gezogen hat – gezielte Blitzschläge, Dürren oder Heuschreckenplagen – und sie immerhin dazu qualifiziert, einen offiziellen Posten im Stab des Präsidenten zu bekleiden.
Laut dem Public Religion Research Institute sind 76 Prozent der (weißen) Evangelikalen – in den USA die größte religiöse Gruppierung – mit Trumps Amtsführung zufrieden; 43 Prozent von ihnen vertreten den Kreationismus. (Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde – und zwar vor genau 6.023 Jahren.) Einer unter Evangelikalen und rechtsesoterischen Verschwörungstheoretikern verbreiteten These zufolge ist in den Strichcodes, mit denen Waren ausgepreist werden, die Zahl 666 enthalten. 666 oder – in Microsoft-Faktoren zerlegt – 330+3×2.
„Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt, aber ich denke, dass religiöse Prinzipien durchaus gültig sind” (Bill Gates).
Für alle, die gern weitermachen würden: 8:2 (2+2) ergibt 1? 16? Oder 42? Nachhilfe gibt’s auf Wikipedia und bei der New York Times:
https://www.nytimes.com/2019/08/05/science/math-equation-pemdas-bodmas.html