WIEN. Während zahlreiche europäische Staaten längst über finanzielle Anreizesysteme verfügen, um internationale Film-, Serien- und Streamingproduktionen anzulocken, haben diese – sehr zum Ärger der heimischen Filmwirtschaft – in Österreich bisher gefehlt. Immer öfter wandern Produktionen daher ins Ausland ab, wodurch Wertschöpfung, Know-how und Fachkräfte in Österreich verloren gehen.
Effizientes Instrument
Ab Anfang 2023 wird sich das nun ändern, denn dann soll das von der Bundesregierung Anfang dieser Woche präsentierte neue Fördermodell in Kraft treten. Es sieht einen auf Basis eines Kriterienkatalogs automatisch vergebenen und nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von bis zu 35% der in Österreich getätigten Ausgaben vor, davon fünf Prozent für die Berücksichtigung klimaverträglicher Kriterien. Die Maximalhöhe des Zuschusses liegt bei 5 Mio. € pro Film und bei 7,5 Mio. € für Serien. Erstmals werden auch Streaming-Produktionen unterstützt.
„Mit dieser Initiative wird die österreichische Filmwirtschaft in die neuen Zeiten der Contentproduktion katapultiert. Dieses Paket verschafft uns wieder Augenhöhe im internationalen Wettbewerb”, freut sich Alexander Glehr, Präsident der Association of Austrian Filmproducers.
Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Obmann des WKÖ-Fachverbands der Film- und Musikwirtschaft, der die Verhandlungen zwischen Filmschaffenden und Bundesregierung begleitet hat, sieht in dem neuen Modell „einen Meilenstein der österreichischen Film- und Medienpolitik. Damit schafft das international künstlerisch hoch anerkannte Filmland Österreich mit seinen 6.000 Film- und Musikunternehmen sowie mehr als 20.000 Filmschaffenden jetzt die Strukturen, die Österreich auch filmwirtschaftlich ins Zentrum der europäischen Landkarte setzen.” (red)