ANKARA. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hofft auf die baldige Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel. Die Pressefreiheit in der Türkei werde "immer massiver eingeschränkt", erklärte Kurz am Dienstag im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter; die Entscheidung zu Yücel sei "nicht nachvollziehbar".
Gegen den Korrespondenten der Tageszeitung "Die Welt" wurde am Montag die Untersuchungshaft verhängt. Dem 43-jährigen Journalisten werden der "Welt" zufolge in der Türkei "Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung" vorgeworfen. Yücel ist der erste deutsche Korrespondent, der seit der Regierungsübernahme der islamisch-konservativen AKP von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan im Jahr 2002 in Untersuchungshaft kommt.
Diese Entscheidung hat insbesondere in Deutschland starken Protest ausgelöst. In Berlin ist am Dienstag eine Kundgebung geplant, in neun deutschen Städten, darunter Hamburg, München und Frankfurt, sowie auch in Wien finden am Nachmittag Autokorsos statt. Journalistenvereinigungen und Politiker setzen sich für Yücels Freilassung ein. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Entscheidung zur Untersuchungshaft als "unverhältnismäßig hart" kritisiert. (APA)
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