Management by Darwin: Nur die Starken kommen durch
© WU Executive Academy
Barbara Stöttinger, WU Executive Academy.
MARKETING & MEDIA Redaktion 09.04.2024

Management by Darwin: Nur die Starken kommen durch

Gastkommentar von Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy. Teil 3 der medianet-New-Leadership-Serie „Die größten Führungsfehler – humorvoll betrachtet“.

WIEN. Auch, wenn wir wissen, dass Darwin bei „survival of the fittest“ nicht unbedingt die Stärksten, sondern jene, die sich am besten anpassen können, gemeint hat – ist dies doch eine recht alltägliche Praxis: Chefs, die ihre Mitarbeiter gegeneinander ausspielen, sich selbst überlassen und die „Sieger“ – unabhängig davon, ob das Ergebnis der Auseinandersetzung gewollt oder im Interesse des Unternehmens ist – befördern und die Verlierer aufs Abstellgleis schieben. Diese Führungskräfte neigen auch dazu, Lob ausschließlich für sich selbst zu verbuchen, Kritik nicht anzunehmen und Fehler elegant auf andere abzuschieben.

Leadership-Learning – von „EGO” zu „WE-GO”
Wenn ich als Führungskraft daran interessiert bin, meine Mitarbeiter loszuwerden, dann ist das Darwin’sche Prinzip die ideale Anleitung. Wer Rivalität fördert, wird allerdings auf lange Sicht verlieren, denn Mitarbeiter werden in diesem Fall naturgemäß ihren Fokus auf jene Aufgaben und Chancen legen, die dazu beitragen, besser als andere im Team zu erscheinen. Ob das gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und Arbeitnehmermarkt eine besonders schlaue Strategie ist, sei dahingestellt. Wenn wir aber von Responsible Leadership sprechen, dann geht es vor allem darum, Mitarbeiter aktiv zu fördern und dabei zu unterstützen, sich gemeinsam mit dem Team und der Organisation weiterzuentwickeln. Für moderne Führungskräfte ist es selbstverständlich, dass Mitarbeiter unterschiedlich sind, sie unterschiedliche Bedürfnisse und Vorstellungen haben. Deshalb führen sie auch stärkenorientiert und stellen – auch wenn das nur allzu menschlich wäre - persönliche Sympathien (oder Antipathien) hinten an und agieren fair und transparent allen Mitarbeitern gegenüber. Und sie sind mutig genug, eigene Fehler zuzugeben, sie auch anderen zuzugestehen und diese als Chancen zu sehen, gemeinsam aus ihnen zu lernen.

Zur Serie „Die größten Führungsfehler – humorvoll betrachtet“: Management by Laissez-faire, by Micromanagement oder by walking-around: In der klassischen Management-Literatur ist schon viel über Leadership-Fehler geschrieben worden. Manche sagen ja, beim Thema Führung ist es wie bei der Kindererziehung, man kann es eigentlich nur falsch machen – die Frage ist nur wie sehr.

Jene allerdings, denen es gelingt, möglichst selten in die Fehler-Falle zu tappen, können für sich selbst und ihre Teams einen echten Unterschied machen. Und weil es mit der Selbstreflexion so eine Sache ist und mit der nötigen Portion Humor alles leichter fällt, wirft Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy, in der medianet-New-Leadership-Serie „Die größten Führungsfehler – humorvoll betrachtet“ alle zwei Wochen einen humorvollen Blick auf ein paar der weitverbreitetsten Führungsfehler: um darüber zu lachen und um genauer hinzusehen, ob es möglicherweise andere gibt, von deren Beispiel wir etwas für die eigene Führungspraxis lernen können – oder eben nicht.

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