Mediaplus führt das Ranking an
© Julie Brass
MARKETING & MEDIA Redaktion 12.05.2023

Mediaplus führt das Ranking an

In den xpert.Rankings der besten Media-Agenturen liegt, wie bereits im letzten Jahr, Mediaplus ganz vorne.

••• Von Sascha Harold

Die Nummer eins der Media-Agenturen in den xpert.Rankings heißt heuer wieder Mediaplus. Die Agentur rund um die drei General Manager Verena Kahr, Bernhard Redl und Ronald Hochmayer blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Vom Rollout des international agierenden Datenhubs Mediaplus Realtime, über eine Klimaschutzstrategie bis hin zu zahlreichen Neuetats war bei der größten Media-Agentur des Landes einiges los. Im Gespräch mit medianet geht das Führungstrio außerdem auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld des letzten Jahres und die Auswirkungen des AI-Trends ein.


medianet:
Den ersten Platz des letzten Jahres bestätigt – was hat Mediaplus 2022 richtig gemacht?
Bernhard Redl: Ich glaube, es ist uns gut gelungen, uns auf die neue Zeit und die neuen Herausforderungen einzustellen. Wir haben neue Arbeitsabläufe etabliert, die dem Geist von ‚New Work' entsprechen und die interne Zusammenarbeit effizienter machen. Wir haben im letzten Jahr auch in Mitarbeiter und Technologie investiert und die Innovationsfreude, die uns immer ausgezeichnet hat, weiter befördert. Und das Wichtigste – die Vibes stimmen! Bei uns steht das Miteinander im Mittelpunkt. Das ist ein großer Segen und die unabdingbare Voraussetzung für alle Ziele, die wir haben.

medianet:
Welche Neukunden konnten Sie gewinnen?
Verena Kehr: Österreichische Traditionsmarken wie Josko, geizhals.at oder Bad Ischler haben sich für eine Zusammenarbeit mit uns entscheiden, was uns immer ganz besonders freut. Aber natürlich war auch die globale Entscheidung von C&A, mit der Mediaplus Gruppe zusammenzuarbeiten, ein freudiges Ereignis für uns.

medianet:
Und was waren die Projekt-Highlights?
Kehr: Ganz oben auf der Liste steht der nationale Rollout von Mediaplus Realtime, unserer Marketing-Plattform, die Echtzeitdaten analysiert und medial exekutiert. Das ist für uns ein Sprung in eine neue Ära der datengetriebenen Mediaorchestrierung und ein echter USP. Ein anderes Thema, das wir im letzten Jahr erfolgreich vorangetrieben haben und das mittlerweile bei vielen Kunden zur Anwendung kommt, ist unser ganzheitlicher Value Planning-Ansatz. Eigens erhobene Werte und Einstellungen von Zielgruppen werden mit dem Werte-Mindset von Medienumfeldern kombiniert und planbar gemacht – mittlerweile auch für große Teile des digitalen Raums.
Redl: Eines möchte ich ergänzen, weil es mir große Freude bereitet hat – unsere Klimaschutzstrategie mit allen Initiativen vom klimaneutralen Agenturstandort bis zum Green GRP, der als Marktinitiative mittlerweile von immer mehr Kunden aufgegriffen wird, ist ein Anliegen, das viel Unterstützung findet. Vor allem das interne Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist mitreißend, und wir versuchen gemeinsam, jeden Tag besser zu werden.

medianet:
Stichwort MP-Realtime – wie fällt das Zwischenresümee der programmatischen Marketinglösung aus?
Kehr: MP Realtime ist viel mehr als eine programmatische Ausspielungsplattform. Es ist ein Data- und Knowledge Hub, der auch die Media-Exekution in Echtzeit ermöglicht. Und es ist bisher unsere größte Anstrengung, die Komplexität der Media-Distribution zu reduzieren und datenwirksam erfolgreich zu sein. Für unsere Kunden ist die Rechnung einfach – erbringen wir mit MP Realtime einen sichtbaren Wirkungsnachweis, dann hat sich der Aufwand gelohnt. Und im letzten Jahr hat MP Realtime Einzug in viele Mediapläne gefunden und ist dann auch dort geblieben.

medianet:
Das wirtschaftliche Umfeld war zuletzt nicht einfach – gab es bei Mediaplus spürbare Auswirkungen?
Ronald Hochmayer: Erst wenn die See etwas rauer wird, merkt man, ob das Boot, in dem man sitzt, etwas taugt. Und wir haben das große Glück, Teil einer inhabergeführten Agenturgruppe zu sein, die uns vertraut und unterstützt, auch wenn die Zahlen keinen Samba tanzen …

medianet:
Kommen wir zu den Trends in der Branche. AI ist derzeit in aller Munde, welche potenziellen Auswirkungen sehen Sie auf Ihr Geschäftsfeld?
Hochmayer: Was in der Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz gerade passiert, ist sehr aufregend. Unsere Neugier, die neuen Möglichkeiten auszutesten und für unsere Arbeit verwendbar zu machen, ist riesengroß. Aktuell nutzen wir schon Prompt Cheat Sheets, um bei Consumer Insights schneller zu besseren Ergebnissen zu kommen und experimentieren auch mit den neuen AI-Werkzeugen bei der Visualisierung von Mediaideen oder Präsentationsfolien. Die gesamte Mediaplus Gruppe hat einen Schulungsschwerpunkt zu dem Thema etabliert und ist mit Eifer bei der Sache. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir schon seit Jahren agentureigene Systeme und Produkte haben, die mit Künstlicher Intelligenz operieren. Ein echtes Erfolgsbeispiel ist NE.R.O. AI, ein Webcrawler für die Post-Cookie-Ära, der mit einer KI-Engine ausgestattet ist und ein artikelkontextuelles Targeting ermöglicht.

medianet:
Hinter Ihnen liegt ein erfolgreiches Jahr – wohin soll die Reise 2023 gehen?
Redl: Wir wollen die Weichen für weiteres Wachstum stellen und dabei niemals aus den Augen verlieren, was uns eigentlich ausmacht. Das offene und freudvolle Miteinander, die Lust am Ausprobieren und Experimentieren und die Wertschätzung für alle Partner, mit denen wir zu tun haben.

medianet:
Welche Themen sind Ihnen zum Schluss persönlich noch wichtig?
Hochmayer: Ich freue mich wirklich sehr über die Auszeichnung und finde es ein wenig schade, dass nicht mehr Agen­turen am Start sind. Ich bin nämlich zutiefst überzeugt davon, dass der Großteil aller Media-Agenturen in Österreich herausragende Arbeit in der Kommunikationswirtschaft leistet und der Stellenwert in der Außenwahrnehmung nicht immer der Leistung entspricht. Und man kann es drehen und wenden wie man will – diese Auszeichnung ist eine, die von Kunden, Fach­experten und einer Jury verliehen wird und deshalb etwas mehr Hingabe verdienen würde.

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