Microsoft startet KI-Initiativen für Europas Sprach- und Kulturerbe
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Brad Smith, Microsoft
MARKETING & MEDIA Redaktion 22.07.2025

Microsoft startet KI-Initiativen für Europas Sprach- und Kulturerbe

Neue Programme zur Förderung mehrsprachiger KI und digitaler Repliken historischer Stätten.

WIEN. Microsoft bekräftigt sein Engagement für die sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas. In einem aktuellen Blogbeitrag kündigt Brad Smith, Vice Chair & President von Microsoft, zwei neue Initiativen an: den Ausbau der „Culture AI“-Initiative sowie ein europäisches Förderprogramm für unterrepräsentierte Sprachen. Ziel ist es, kulturelle Identität und sprachliche Vielfalt im digitalen Raum sichtbarer und zugänglicher zu machen.

Digitale Kluft bedroht Europas Sprachen

Smith warnt vor den Folgen einer KI-Entwicklung, die auf überwiegend englischsprachigen Daten basiert: „Ohne rasches Gegensteuern bleibt dieses Ungleichgewicht nicht nur ein kulturelles, sondern auch ein wirtschaftliches Problem.“ Denn viele europäische Sprachen – selbst Amtssprachen wie Dänisch, Griechisch oder Finnisch – sind im Netz stark unterrepräsentiert. „Eine KI, die Europas Sprachen, Geschichte und Werte nicht versteht, kann Menschen, Unternehmen und Zukunft des Kontinents nicht gerecht werden“, so Smith weiter.

Mehrsprachige KI-Forschung in Straßburg

Im Rahmen der neuen Programme verlagert Microsoft Teile seiner Forschung nach Straßburg – „einem historischen Ankerplatz europäischer Kultur und Institutionen“. Dort entstehen gemeinsam mit der Universität Straßburg, Hugging Face und Common Crawl neue Dateninfrastrukturen für zehn europäische Sprachen. Die geförderten Organisationen erhalten Azure-Guthaben, technischen Support und Zugang zu mehrsprachigen Datensätzen. „Der Zuwachs an mehrsprachigen Daten ist entscheidend. Doch auch bessere Technologien und das richtige Know-how spielen eine zentrale Rolle“, betont Smith.

Notre Dame digital für kommende Generationen

Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf der digitalen Bewahrung bedeutender Kulturgüter. Gemeinsam mit dem französischen Kulturministerium und Iconem realisiert Microsoft eine detailgetreue digitale Nachbildung der Kathedrale Notre Dame. „Wie bei der digitalen Erfassung des Petersdoms wird auch der digitale Zwilling von Notre Dame jedes architektonische Detail dauerhaft sichern“, so Smith. Weitere Projekte betreffen Bühnenmodelle der Opéra National de Paris sowie die digitale Erschließung von rund 1,5 Millionen Objekten des Musée des Arts Décoratifs.

Ein Ansatz mit Haltung

Smith stellt klar, dass Microsoft dabei keine exklusiven Daten oder proprietären Technologien schafft: „Unsere Rolle besteht darin, bestehende Anstrengungen zu unterstützen und sinnvoll zu ergänzen.“ Es gehe darum, KI als Instrument kultureller Inklusion zu begreifen. „Technologie sollte die Vielfalt der Menschheit widerspiegeln, nicht vereinfachen oder verdrängen.“

Den vollständigen Blogbeitrag lesen Sie hier:
 https://news.microsoft.com/de-de/datenschutz/2025/07/18/daten-als-schluessel-fuer-handel-und-kultur-in-europa/

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