Mit viel Drive zum Platin Effie und weiter

••• Von Chris Radda und Petra Stückler

Gemeinsam führen Karl Royer, Bernd Wilfinger und Louise Royer die -stoff- Agency so erfolgreich, dass es Kreativ- und Effizienzpreise regnet und die Etats wachsen.

Nachdem Karl Royer 2014 die Agentur gegründet hatte, ging es steil bergauf. Betreute man anfänglich verstärkt Kunden aus dem Bereich Landwirtschaft und Tourismus, stellte man sich über die Jahre immer breiter auf und kann auf ein nationales und internationales Kundenspektrum verweisen, das von Traktoren­herstellern bis zum Kunsthistorischen Museum Wien reicht.
Karl Royer, Bernd Wilfinger und Louise Royer erzählen im Gespräch mit medianet-Herausgeber Chris Radda über die Entwicklung der Agentur, ihren speziellen und erfolgreichen Zugang zur Arbeit und über das eine, das in der Kreativbranche nie fehlen darf: Spaß.
Doch zuerst ein kurzer Blick darauf, wie alles begann. Karl Royer: „Die Grundidee entstand daraus, nachdem ich Netzwerk-agenturen kannte und dort arbeiten durfte, dass sich die Werbelandschaft vor allem in Wien auf die gleichen Namen schmeißt. Es wird sehr viel gepitcht und es ist sehr viel Bewegung drinnen. Die Kunden aus den Bundesländern, die oftmals internationale Player und vielfach Milliardenunternehmen sind, werden stiefmütterlich behandelt.”
So war laut Royer der Grundstein gelegt und man schaute, dass diese Unternehmen die Qualität bekommen, die er und seine Kollegen in Wien gelernt hatten. Mit den Jahren wurden die Etats größer. Parallel dazu wurde die Bekanntschaft zwischen Royer und seinem jetzigen Geschäftspartner Bernd Wilfinger, zur Anfangszeit noch Kreativdirektor bei Wien Nord, intensiviert. Durch eine glückliche Fügung hat es sich ergeben, dass die beiden gemeinsam bei einigen großen Pitches angetreten sind, und gleich fünf hintereinander gewinnen konnten.
„Da war es dann für uns klar, dass wir gesagt haben, das passt jetzt, wir müssen heiraten und diese Firma gemeinsam machen”, erklärt Royer lachend. Somit ist Bernd Wilfinger 2019 als CEO und Partner eingestiegen, „und seitdem gibt es die Agentur, wie sie jetzt dasteht”.

Ausweitung des Portfolios

Zu Beginn betreute -stoff- Kunden aus der Landwirtschaft und aus dem Tourismus, doch in den letzten Jahren habe man auch Werbung für die Stadt Wien, für Netflix oder Red Bull USA gemacht. Es kamen nationale und internationale große Etats hinzu, die geholfen haben, dass die Agentur stark gewachsen ist und dass das Team deutlich ausgebaut werden konnte. „Vor eineinhalb Jahren haben wir dann eine Größe und Stabilität erreicht, um unser erstes eigenes Side-Projekt starten zu können – das Projekt ‚Hektar'. Eine Idee, die bereits relativ früh bei uns entstanden ist, weil wir eben dieses Vakuum erkannt haben, dass es kein junges Medium für die ‚Jungen' am Land gab”, erzählt Royer. Nun werde dieses zweite Standbein ausgebaut; es seien auch schon starke erste Partner an Bord, wie unter anderen Hofer und die Brau Union. Mit der Hektar Media GmbH konnte auch das Agenturportfolio stark erweitert werden. Royer dazu: „Wir haben eine eigene Redaktionseinheit und eine eigene Filmproduktion dafür gegründet und können im Zusammenspiel mit -stoff- nun Omni-Channel-Kampagnen viel besser abbilden, produzieren und herstellen.”

Positionierung

Auf die Frage, wo sich die Agentur mit all dem Know-how verortet, antwortet Louise Royer: „Für uns steht Menschlichkeit im Vordergrund. Ich glaube, das können wir auf jeder Ebene sagen. Das betrifft sowohl unsere Mitarbeiter, als auch unsere Kunden; uns ist es wichtig, dass die individuelle Weiterentwicklung vorangetrieben, aber auch unsere Firmenkultur gepflegt wird.” New Work-Themen und relevante Maßnahmen seien im Fokus. Zusätzlich werde Kundenorientierung großgeschrieben. Bei -stoff- arbeite man immer auf Augenhöhe, eine partnerschaftliche Beziehung mit den Kunden, Partnern und Mitarbeitern sei das Credo der Agentur, wie Royer betont.

Es herrsche ein schönes Gleichgewicht zwischen Professionalität und Bodenständigkeit. All diese Zutaten würden zu exzellenter Arbeit führen. Zu Stories, die wirklich für Gesprächsstoff sorgen, und obwohl Marketingkommunikation auf jeder Ebene Storytelling ist, habe man bei -stoff- den Anspruch, Geschichten zu erzählen, die gerne weitererzählt werden. Und zu guter Letzt sei es auch besonders wichtig, dass man Spaß habe. „Am Ende des Tages sind wir in der Kreativbranche. Innovation kommt von einer gewissen Lockerheit, Freiheit und Spaß”, erklärt Royer abschließend.

Preise, Auszeichnungen & Co

Mit diesem Mindset räumt die Agentur geradezu bei den Branchenpreisen ab.

Mit einem Platin Effie gehört -stoff- zu einer von fünf Agenturen, die jemals diesen Preis ergattern konnten. CEO Bernd Wilfinger dazu: „Der Platin-Effie war natürlich ein besonderes Highlight im Vorjahr, neben wahnsinnig vielen anderen Auszeichnungen. Und das Schöne ist, dass das mit sichtbaren Kunden gelingen kann, wie mit ‚Zurück zum Ursprung' und dem ‚Ursprungsbauern', der beim CCA und WebAd super reüssiert hat.”

Den Platin Effie gab es für das Grazer Unternehmen Poet Audio, das High End-Soundsysteme herstellt. „Es war mitten in der Coronazeit, das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker musste erstmals ohne Publikum auskommen. Wir haben uns gemeinsam mit Poet Audio und dem ORF gedacht, es wäre doch schade, wenn es keinen Applaus gibt, wenn die Musiker vor leeren Rängen spielen müssen”, erzählt Wilfinger. So habe man die High End-Soundsysteme im Musikverein platziert, und weltweit konnten die Menschen vor ihren Smartphones, vor ihren Laptops, vor ihren Desktops live applaudieren, während sie das Neujahrskonzert sahen. „Sogar der UN-Generalsekretär hat mitapplaudiert; es war wirklich eine wahnsinnig auffällige Aktion, die im Vorfeld natürlich beworben wurde und im Nachhinein für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt hat. Und die Umsatzzahlen von Poet Audio sind ebenfalls sehr stark gestiegen”, freut sich Wilfinger über die preisträchtige Kampagne.

Den gesamten Agency Log #54 sehen Sie hier: tv.medianet.at
Redaktion TV: Andy Marada