Neue Vorgaben für Barrierefreiheit kommen
© Katharina Schiffl
MARKETING & MEDIA Redaktion 17.05.2024

Neue Vorgaben für Barrierefreiheit kommen

DMVÖ-Präsidentin Alexandra Vetrovsky-Brychta ordnet das neue Barrierefreiheitsgesetz ein.

••• Von Sascha Harold

WIEN. Barrierefreiheit ist auch im digitalen Raum ein Thema. Unternehmen setzen bei der Gestaltung von Websites entsprechende Maßnahmen um, um die Seiten etwa für Screenreader lesbar zu machen. Am 28. Juni 2025 tritt mit dem Barrierefreiheitsgesetz allerdings ein Gesetz in Kraft, das neue Regeln setzt. „Ab dem 28. Juni 2025 dürfen Unternehmen dann grundsätzlich nur mehr barrierefreie Produkte und Dienstleistungen auf den Markt bringen. Das betrifft natürlich auch den digitalen Raum wie eCommerce-Shops, Online-Banking und Bewerbermanagementsysteme”, erklärt die Präsidentin des Dialogmarketing Verbands Österreich (DMVÖ), Alexandra Vetrovsky-Brychta.

Es gibt zwar eine Übergangsfrist, Unternehmen sind aber gut beraten, sich bereits jetzt Gedanken zu machen, ob die digitalen Angebote schon barrierefrei gestaltet sind. Vetrovsky-Brychta unterstreicht das: „Erstens sollte Inklusion auch in der digitalen Welt selbstverständlich sein, und zweitens öffnet man sein Angebot dadurch einer neuen Zielgruppe und erschließt ein neues Potenzial an Usern oder Käufern.”

Positive Einschätzung

Seitens des DMVÖ sehe man die neuen Vorgaben sehr positiv und notwendig, um das Internet und digitale Angebote allen Zielgruppen zugänglich zu machen. Gerade die Dialogmarketingbranche ist mit stark digitalisierten Dienstleistungen prädestiniert dafür, eine Vorreiterrolle zu übernehmen. „Wir ermutigen unsere Mitglieder daher auch, die Umsetzung der digitalen Barrierefreiheit nicht als Kostenfaktor zu sehen, sondern als Investment in die Erschließung einer neuen, wachsenden Zielgruppe”, so Vetrvosky-Brychta, die unter anderem auf die wachsende Zielgruppe an älteren Menschen verweist, die mit barrierefreien Angeboten ebenso angesprochen seien wie Menschen mit Behinderung.

Abseits davon kommen auf die Unternehmen mit dieser neuen Regelung jedenfalls einige Aufgaben zu.
Ist die Branche darauf bereits vorbereitet? Vetrovsky-Brychta: „Das kommt darauf an, man kann hier sicher nicht alle über einen Kamm scheren. Viele Unternehmen haben digitale Barrierefreiheit bereits in ihre Prozesse bei der Produktentwicklung und ihren digitalen Kommunikationsmaßnahmen integriert. Die öffentliche Hand etwa hat ja schon seit Jahren strengere Vorgaben zu erfüllen.”
Für alle jene, die bei diesem Thema noch Informationsbedarf haben, veranstaltet der DMVÖ am 20. Juni einen Workshop für alle Mitglieder, in dem die notwendigen Maßnahmen konkret erarbeitet werden. Genauere Informationen gibt es auf der Website des DMVÖ.

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