Ö1-„Hörbilder“ mit Gold in New York ausgezeichnet
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MARKETING & MEDIA Redaktion 26.06.2019

Ö1-„Hörbilder“ mit Gold in New York ausgezeichnet

Am 24. Juni 2019 wurde bei den renommierten „New York Festivals International Radio Awards“ eine Ausgabe der Ö1-Reihe „Hörbilder“ ausgezeichnet und damit in den Rang der weltbesten Radiosendungen dieses Jahrgangs erhoben.

WIEN / NEW YORK. Das von Natasa Konopitzky gestaltete Feature „Mein Glück ist, dass mich mein Glück nicht verlässt ...“ gewann Gold in der Kategorie „Documentary/Heroes“. Ö1 wiederholt den ausgezeichneten Zweiteiler am 1. und 2. November in den Ö1-„Hörbildern“ sowie als vierteiligen Ö1-„Hörbilder“-Podcast.

Natasa Konopitzky begibt sich in dem aufwändig recherchierten Feature „Mein Glück ist, dass mich mein Glück nicht verlässt …“ auf Spurensuche nach ihrem widersprüchlichen Stiefgroßvater, der in den 1940er Jahren vielen Verfolgten das Leben rettete und trotzdem unbekannt geblieben ist. „Meine Mutter hat immer schlecht über ihren Ziehvater geredet: Imre Kormos soll unnahbar gewesen sein, egozentrisch und außerdem ein Angeber. Er hat behauptet, 1944 in Budapest als Nazi verkleidet Juden gerettet zu haben. Meine Mutter konnte das nie glauben: Wie soll einer, der selbst Jude ist, in Nazi-Uniform herumspazieren und anderen Juden das Leben retten? In einer Zeit, in der Hunderttausende ungarische Juden ermordet wurden und meine Großmutter mit viel Glück in verschiedenen Verstecken überlebte? Ich bin mit den Erzählungen über ihn aufgewachsen – in jener Wohnung in der Wiener Innenstadt, in der er und meine Oma gewohnt hatten. Dort fand ich vor langer Zeit einen Sack voller alter Fotografien und Dokumente, darunter auch den Nachlass von Imre Kormos. Erst Jahre später las ich die Dankesbriefe an ihn aus den USA, Israel, Australien und Brasilien. Ein alter Ungar namens Miklós schrieb aus São Paulo und lobte Imre für seine Selbstlosigkeit, seine unzähligen guten Taten und verglich ihn sogar mit einem Heiligen. Im Internet entdeckte ich einen Link zu einem US-amerikanischen Buch. Ein Kapitel trug den Titel: ‚Imre Kormos, der unbekannte Held der ungarischen Judenrettung und des jüdischen Widerstands‘. Er habe 1944 mehr als 1.000 Menschen versteckt, unzählige Juden und Jüdinnen mit falschen Papieren versorgt und zu Kriegsende eine Privatarmee von Deserteuren befehligt, konnte man dort lesen. Das war der Beginn meiner langjährigen Suche. Ich stieß auf Familiengeheimnisse und stöberte Zeitzeug/innen in Ungarn und in den USA auf, die ihm ihr Leben zu verdanken hatten. In den Archiven fand ich bisher unzugängliche Gerichtsakten, die seine außergewöhnlichen Taten bestätigten und auch seine Niederlagen dokumentierten. Mit der Zeit konnte ich die abenteuerliche Geschichte eines widersprüchlichen Mannes rekonstruieren, dessen Leben die Geschichte des 20. Jahrhunderts und seiner diktatorischen Regime abbildet. ‚72 Jahre ist wahrlich kein hohes Alter, aber was ich in dieser Zeit erlebt habe, würde auch für 200 Jahre reichen‘, schreibt Imre Kormos kurz vor seinem Tod.“

Jährlich vergeben die mit einer internationalen Jury besetzten „New York Festivals“ Radiopreise für die weltweit besten Radiosendungen. Radiostationen aus mehr als 35 Ländern haben heuer Sendungen eingereicht. Im Rahmen einer Gala in Manhattan wurden am 24. Juni die Ö1-„Hörbilder“ mit dem „New York Festivals International Radio Award“ in Gold prämiert. Die Jury der „New York Festivals International Radio Programs & Promos Awards“ besteht aus namhaften Repräsentanten der Medienszene aus aller Welt. Sie beurteilt Produktionsdetails, Organisation, Informationspräsentation, Kreativität und den Nutzen für das Medium. (red)

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