••• Von Dinko Fejzuli
WIEN. „Die Politik sollte die Liste der Sportereignisse, die im Free-TV stattfinden müssen, erweitern”, so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz kürzlich in den Salzburger Nachrichten zum Thema, welche Spiele mit Österreichbeteiligung im Free TV zu sehen sein sollen.
Nicht unbedingt im ORF
Der ORF-Generaldirektor im SN-Interview weiter: „Beispielsweise sollte sichergestellt werden, dass gewisse Spiele der Bundesliga im Free-TV gezeigt werden müssen – das muss nicht einmal im ORF sein. Das sollte auch für Champions League-Spiele mit österreichischer Beteiligung gelten. Gleichzeitig muss man den Free-TV-Anbietern die Möglichkeit bieten, Konsortien zu bilden – weil die Übertragungsrechte selbst dann allein zu teuer sein könnten. Dass immer mehr spekulatives Geld in Plattformen wie Dazn fließt, ist problematisch – für die Wahrnehmung des Sports und für das Publikum, das nun dafür zahlen muss. Auch der Fußball rennt dem Geld nach, und so finden Spiele der Champions League bis 2021 bei Sky statt.”
Naturgemäß wenig hält man von der Idee etwa bei Sky: In einer Reaktion ebenfalls gegenüber den Salzburger Nachrichten meint der Sender: „Auch wir würden uns freuen, Rechte zuge- sprochen zu bekommen, ohne damit in einen Bieterwettstreit gehen zu müssen. Aber dies entspricht nicht der Realität des Markts.”
Sky fordert stattdessen, dass der ORF eher weniger von jenen Inhalten zeigen solle, die ohnedies durch die Privaten abgedeckt würden; damit meint man bei Sky vor allem US-Filme und exklusive Premium-Sportrechte.
Puls 4 zeigt sich skeptisch
Im entsprechenden Pressebericht kommt auch der Privatsender Puls 4 zu Wort, der laut Wrabetz ebenfalls bei einer gesetzlichen Regelung, wonach gewisse Sport-Inhalte im Free-TV zu zeigen seien, profitieren würde. Hier zeigt man sich eher skeptisch gegenüber der ORF-Forderung; wenn, dann müsse man über solche Dinge in einer Generaldebatte über den öffentlich-rechtlichen Auftrag des ORF sprechen und welche Teile die Privaten übernehmen könnten.