Paywalls – nur für einige wenige ein großes Thema
MARKETING & MEDIA 10.02.2015

Paywalls – nur für einige wenige ein großes Thema

Paid Content Schleppende Entwicklung – nun traut sich mit dem Industriemagazin Verlag ein weiterer Player

Der österr. Industriemagazin Verlag eröffnet für seine Magazine einen eigenen Online-Contentshop.

Wien. Free, Fremium, Metered und die komplette Bezahlschranke: Das sind im Grunde genommen die vier Modelle, wenn es darum geht, journalistische Inhalte im Netz anzubieten – siehe Infobox.

Bei unseren Nachbarn in Deutschland wird das Thema Bezahl-Content weitaus aktiver als hierzulande angegangen. So haben laut Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger 103 Zeitungen eine Bezahlschranke im Netz eingeführt; 62 davon setzen auf ein Freemium-Modell wie beispielsweise BILDplus bei Bild.de, 36 bevorzugen das Metered-Modell – wie beispielsweise die Welt, bei der Leser monatlich 20 Artikel gratis lesen können –, vier Zeitungen haben das komplette Online-Angebot kostenpflichtig. Bei der TAZ stellt man es den Lesern frei, ob sie für einen Artikel bezahlen wollen.In Österreich agiert man noch zögerlicher: Die Vorarlberger Nachrichten verbergen sich Online komplett hinter einer Paywall, das WirtschaftsBlatt bietet ergänzende Premium-Inhalte gegen Bezahlung an, die zum Jahresbeginn an den Start gegangene rein digital erhältliche NZZ.at verbirgt sich ebenfalls hinter einer Paywall. Mit dem Industriemagazin Verlag startet nun ein weiterer Verlag Bezahlinhalte im Web; dort eröffnet man für seine Magazine einen Online-Contentshop. In den Contentshops der drei Magazine 4c (Druck, Design & digitale Medienproduktion), Solid (Bauwirtschaft) und Österreichisches Industriemagazin werden Leser künftig ein erweitertes Angebot an Inhalten vorfinden. „Von nun an werden unsere Leser exklusive Inhalte aus den Print-Ausgaben gegen Bezahlung auch digital konsumieren können”, erklärt Hans Florian Zangerl, Geschäftsführer des Verlags. „Dazu haben wir mit unserer Plus-Linie eine eigene, klar sichtbare Kategorie geschaffen.”In den Contentshops sind einzelne Artikel und ganze Dossiers erhältlich. Die Leser können sich dabei zwischen dem Einzelkauf zu Preisen von 99 Cent bis 9,90 für Artikelserien und einem 48-Stunden-Pass entscheiden. Letzterer ermöglicht den unbegrenzten Zugriff auf alle Bezahl-Inhalte des jeweiligen Mediums; Print-Abonnenten erhalten unter Angabe ihrer Kundennummer den Zugriff gratis.„Wir starten sehr bewusst nicht mit einem längeren Digital-Abo”, erklärt Zangerl. „Unsere Leserinnen und Leser haben ein berufliches Informationsbedürfnis, das in der Regel sehr unmittelbar ist; sie wollen einen konkreten Artikel kaufen und keine Vereinbarung für ein Jahr abschließen.”Der Verlag bietet seinen Leser eine breite Palette an Bezahlformen an: von Paypal über Kreditkartenzahlungen oder Sofortüberweisungen bis hin zur konventionellen Rechnung für Firmenkunden. Zur generellen Zahlungsbereitschaft erhob Marketagent.com bereits im Vorjahr unter 502 Personen Daten in Österreich: 88,2% gaben damals an, noch nie für redaktionelle Inhalte im Internet bezahlt zu haben. Dabei zeigte auch ein Gutteil jener, die bisher nicht bezahlten, eher wenig Berreitschaft, künftig dafür zu bezahlen. Auch die Motive erhob der Markt- und Meinungsforscher damals (siehe Grafiken). (fej/hof)www.4-c.at/pluswww.solidbau.at/plus www.industriemagazin.at/plus

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