WIEN. „Vor dem Hintergrund eines herausfordernden konjunkturellen Umfelds und nach positiven Sondereffekten im Vorjahr ist die Österreichische Post wie erwartet solide ins Jahr 2025 gestartet“, sagt der Generaldirektor der Österreichischen Post, Walter Oblin. Der Umsatz erhöhte sich im ersten Quartal 2025 um 0,7 % auf 763,6 Mio EUR. Während das Vorjahr von Wahlen in Österreich und speziell zu Jahresanfang von vermehrten Paketmengen aus Asien in Südost- und Osteuropa positiv geprägt war, enthielt das erste Quartal 2025 zwei Werktage weniger als das Vorjahresquartal.
Minus bei Brief- und Werbepost
Dieser Vorjahresvergleich aber auch das schwierige konjunkturelle Umfeld waren insbesondere in der Division Brief & Werbepost erkennbar. Das anhaltende negative Wirtschaftswachstum in Österreich und fehlende Impulse im Werbebereich spiegeln sich im Umsatzrückgang von 5,1% auf 299,5 Mio EUR wider.
In der Division Paket & Logistik hingegen konnte der Umsatz im ersten Quartal 2025 um 3,8% auf 418,3 Mio EUR gesteigert werden. Diese Division erwirtschaftete nunmehr einen Anteil von 55% am Konzernumsatz. Ein Umsatzwachstum wurde am Markt in Österreich (+6,4%) und der Türkei (+10,9%) erzielt, während in der Region Südost- und Osteuropa ein Rückgang um 11,8% zu verzeichnen war. Hier hatte zu Jahresbeginn 2024 ein Impuls durch asiatische Mengen zu einem Anstieg von 44% geführt. Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank erreichten 48,7 Mio EUR (+3,1%) mit einer positiven Entwicklung sowohl im Filial- als auch im Finanzdienstleistungsgeschäft. In der bank99 konnte der letzte Integrationsschritt nach der Übernahme des ING Privatkundengeschäfts in Österreich mit der Migration der IT-Kernbankensysteme abgeschlossen werden. Darüber hinaus wurde durch ein Erstrating von Moody’s (Baa2) ein wesentlicher Meilenstein für die Kapitalmarktfähigkeit der bank99 gesetzt.
Das Ergebnis des ersten Quartals 2025 liegt auf gutem Niveau. Die Rückgänge sind auch auf die positiven Sondereffekte des Vorjahres zurückzuführen: Das EBITDA in Höhe von 101,6 Mio EUR war um 1,8% unter dem ersten Quartal 2024, jedoch über dem Niveau 2023. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 48,4 Mio EUR und war somit 2025 um 7,6% unter dem ersten Quartal 2024, aber um 2,9% über dem ersten Quartal 2023. Das Periodenergebnis der Österreichischen Post lag in der Berichtsperiode bei 39,6 Mio EUR nach 41,6 Mio EUR im Vorjahr (–4,8%). Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie für das erste Quartal 2025 von 0,56 EUR nach 0,59 EUR im Vorjahresquartal (–4,5%).
Die Basistrends der internationalen Brief- und Paketmärkte werden weiterhin bestehen bleiben. Einem stetigen Rückgang bei Brief- und Werbemengen steht ein E‑Commerce getriebenes Wachstum von Paketen gegenüber. Beeinflusst werden diese Trends durch das aktuell schwierige Marktumfeld vor dem Hintergrund eines schwachen Wirtschaftswachstums in vielen Ländern Europas. Dies hat Einfluss auf das Investitionsverhalten von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, aber auch auf das Kaufverhalten von Konsumenten.
Nach dem starken Umsatzanstieg von 13,9% im Jahr 2024, geprägt durch einige positive Sondereffekte, besteht für 2025 das Ziel eines leichten Umsatzwachstums. Dies unter den Voraussetzungen, dass etwaige Handelskonflikte oder regulatorische Maßnahmen das Konsumverhalten nicht signifikant beeinflussen und sich der Kurs der türkischen Lira im Rahmen der aktuell verfügbaren Prognosen entwickelt. Neben dem Fokus auf Umsatzanstieg sind Effizienz und Produktivität die bestimmenden Faktoren der Leistungserbringung, um die angestrebte Stabilität der Österreichischen Post zu gewährleisten. Im Einklang mit der Umsatzprognose 2025 und den beschriebenen Voraussetzungen bleibt das angepeilte Ziel aufrecht, ein Ergebnis (EBIT) im Jahr 2025 in der Größenordnung von 200 Mio EUR zu erreichen.
Unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Investitionsbedarfs der letzten Jahre sollten die notwendigen Investitionen (CAPEX) für 2025 zwischen 150 und 160 Mio EUR liegen. Dies inkludiert Wachstumsinvestitionen ebenso wie Ersatzinvestitionen und Investitionen zur Dekarbonisierung der Logistik.