••• Von Skender Fejzuli
Es ist schwer vorstellbar, aber vor dem Jahr 2000 gab es in der Audiolandschaft kaum Satellitenradio, Streaming und die ersten Podcasts tauchten gerade auf. Das erklärt auch, warum die Radiowerbung im letzten halben Jahrhundert relativ unverändert blieb und erst in den letzten 15 Jahren begann, sich von reinem Radio zu Audio zu entwickeln. Somit kann man die digitale Transformation, die auch den Wandel am Werbemarkt vorantrieb, als Auslöser bezeichnen. Dieser Wandel sorgte auch dafür, dass die Anforderungen der Werbekunden es von Jahr zu Jahr erschwerten, eine große Werbekampagne erfolgreich durchzuführen, um gezielt die Menschen zu erreichen, die der Kunde erreichen wollte.
Personalisierung im Radio
Heute ist die Werbebranche noch einen Schritt weiter, und es geht darum, die richtige Zielgruppe über die ideale Plattform genau zum richtigen Zeitpunkt zu erreichen und ihr eine viel gezieltere und persönlichere Erfahrung zu bieten. Radio ist von dieser Entwicklung nicht verschont geblieben. So ist UKW seit 2016 digital, und RMS bietet seit zwei Jahren Programatic Advertising an.
2019/20 beschreiben der Radiostandard DAB+, der neueste Mobilfunkstandard 5G und Smart Speaker weitere Optionen für Radio und eröffnen neue Möglichkeiten für innovative Marketingideen und Werbemittel.
Interactive Audio Ads
Eines dieser neuen Werbemittel sind die Interactive Audio Ads. Sie sind der internationale smarte Trend für sprachgestützter Werbung im digitalen Radio- und Audiobereich. Die Ads werden im Umfeld von KI gesteuerten digitalen Assistenten auf Handys, in Autoradios und smarten Lautsprechern eingesetzt. Wenn wir dann Radio über diese Hardware empfangen, entsteht das ideale Spielfeld für interactive Audio Ads, die es dem Hörer nicht nur erlauben, sofort sprachgesteuert weitere Informationen zu den promoteten Produkten und Dienstleistungen zu erhalten, sondern auch auf Handlungsaufforderungen sofort zu reagieren.
Die digitalen Ads ermöglichen somit mehr und direktere Audiointeraktion für Audio- und Radiohörer; zugleich liefern die Ads dem Werbekunden eine konkretere Vorstellung davon, wie viele Personen ihre Spots hören und Maßnahmen ergreifen.
Interactive Audio Ads sind auf jeden Fall eine weitere Option im Jahr 2020 für originelle Werbeideen im Audio- und Radioumfeld zur Interaktion, aber auch zum Audio Branding, einem weiteren Trend für 2020.
Audio Branding
Es ist so alt ist wie das Radio, jedoch erlebt Audio Branding in der Voice-First-Ära ein kreatives Wiedererwachen, nachdem es vor nicht allzulanger Zeit noch als ein weiterer Begriff für Marken-Jingles angesehen wurde. Heute hat die sprachgesteuerte Technologie jedoch die Art und Weise verändert, wie Verbraucher mit Marken im digitalen Audioumfeld interagieren.
Ein wesentlicher Aspekt für erfolgreiches Audio Branding ist die Entwicklung des idealen Signatur-Sounds über mehrere Verbraucher-Touchpoints hinweg mit einer universellen Klanglandschaft. Das ist jedoch nicht alles: Audio Branding umfasst inzwischen das gesamte Spektrum – von der Markenhymne, über den einzigartigen Sound auf Plattformen wie Amazon Echo oder Google Home bis hin zur Podcasting- oder Playlisting-Strategie auf digitalen Audio-Streaming-Plattformen.
Klang als Markenbestandteil
In einer Welt, in der der Tag des Benutzers von mehreren Klangkontaktpunkten dominiert wird, kann eine eindeutige Audioidentität durch Audio Branding ein wesentlicher Bestandteil des Markenauftritts darstellen.