Sanftes Wachstum
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MARKETING & MEDIA Redaktion 27.03.2020

Sanftes Wachstum

Die oberösterreichische Full Service-Agentur Conquest ist schon seit 1973 am Markt aktiv und in den letzten beiden Jahren um 40 Prozent gewachsen.

LEONDING. 46 ist eine gute Zahl, um die Full Service-Agentur Conquest zu beschreiben. Denn so lange dauert die längste, heute noch bestehende Kundenbeziehung der Agentur bereits, die selbst nur ein Jahr älter ist. Steyr Traktoren war das Unternehmen, das damals, 1974, die Dienstleistungen der Agentur in Anspruch genommen hat. Geändert hat sich im Laufe der Zeit zwar vieles, der Kunde aber ist geblieben. Heute arbeitet Conquest für viele Unternehmungen der Konzernmutter CNH Industrial, zu denen Steyr Traktoren seit 1996 gehört, und dort vor allem für Case IH Traktoren – den zweitgrößten Landmaschinenhersteller weltweit.

Neben CNH Industrial ist Conquest für eine Vielzahl anderer Kunden in unterschiedlichen Bereichen tätig. In der Technischen Kommunikation betreut die Agentur neben Engel, dem Weltmarktführer im Bereich der Spritzgießmaschinen, auch den Nutzfahrzeughersteller Iveco. Das Land Oberösterreich ist ebenso regelmäßiger Kunde wie der Premium-Brillenhersteller Silhouette.

An den Aufgaben gewachsen

Mit den Kunden hat sich freilich auch das Aufgabenfeld im Laufe der Zeit gewandelt. „Wir waren ursprünglich in der Fotografie sehr stark und haben für Steyr Traktoren neben der Printkommunikation über Jahrzehnte die gesamte Feldfotografie gemacht – und machen das bis heute”, führt Klaus Lindinger aus, der gemeinsam mit seinem Vater Gerald Lindinger und Klaus Hasch die Geschäfte der Agentur führt. In den letzten Jahren wurde die digitale Kommunikation, aber auch das 3D-Rendering zum maßgeblichen Geschäftszweig. Dass heute stärker digital als analog gearbeitet wird, ist für Lindinger kein Nachteil. „Wir haben das Handwerk der Fotografie gelernt – vom Qualitätsanspruch, über die Lichtsetzung und Bildretusche bis hin zu Litografie und Druck. Wenn man jetzt das Thema 3D hernimmt, dann hilft uns dieses Wissen aus der Fotografie maßgeblich”, so Lindinger.

Neuester Stand der Technik

Heute arbeitet Conquest als „digitalisierte Print-Agentur” am Stand der Technik. Gerade in der technischen Kommunikation geht der Trend, dem Automotive-Sektor folgend, stark in Richtung Digital. „Für das Imagebild einer Maschine brauchen wir kein reales Objekt mehr. Wir lösen das mittlerweile komplett durch Renderings”, fasst Lindinger zusammen.

Diese 3D-Modelle werden in-house angefertigt und nach den Wünschen der Kunden aufgebaut. „Es gibt bei uns keine Trennung zwischen 3D-Artist, Retuscheur und Creative Director – alle sitzen gemeinsam am Tisch und arbeiten am Konzept”, erläutert Lindinger. Der Anspruch ist dabei nicht nur ein ästhetischer. „Wir haben einen Mitarbeiter, der bei uns als Schnittstelle zwischen der Technik beim Kunden und der grafischen Seite bei uns arbeitet und seine Expertise einbringt. Der Kunde hat dadurch den Vorteil, dass die Briefings kürzer sein können und die gelieferten Resultate auch stets ihre technische Richtigkeit haben”, so Lindinger. Gerade im landwirtschaftlichen Bereich geht der Trend, dem Automotiv-Sektor folgend, stark in Richtung Digital. „Für das Imagebild eines Traktors brauchen wir keinen Traktor mehr”, fasst Lindinger zusammen.

Zusammenarbeit neu gedacht

Eine Besonderheit, die auch die Kunden spüren, stellt die Arbeitsweise der Agentur dar: „Als ich zur Agentur gekommen bin, haben wir uns angesehen, wie die Zusammenarbeit mit dem Kunden funktioniert und dabei bemerkt, dass der Datentransfer zwischen Kunden und Agentur zunehmend zum Flaschenhals wird”, so Lindinger. Gerade bei großen Datenmengen ist man dadurch rasch auf externe Anbieter angewiesen, bei denen häufig wenig Klarheit über die Verwendung der Daten besteht. Conquest hat deshalb begonnen, die gesamte Arbeitsweise auf eine interne Cloud-Lösung umzustellen, in der Kunden jeweils Zugriffe auf ihre eigenen Teilbereiche haben. „Wir haben damit digitale Webspaces geschaffen, in die der Kunde beispielsweise Briefings oder Bilder stellen kann und dort auch direkt das fertige Produkt bekommt”, führt Lindinger aus. Das mache den Prozess einerseits greifbarer und schaffe auf der anderen Seite größere Nähe zum Kunden. „Sicherheit wird dabei großgeschrieben”, meint Lindinger: „Unsere Daten liegen je nach Kundenwunsch nur in Österreich oder auch in anderen europäischen Datenzentren. Ich weiß jederzeit, was damit passiert und unser Cloudanbieter hat die nötigen Zertifikate, um das auch nachzuweisen.”

Keine Zukunftsangst

Um die Zukunft macht sich Geschäftsführer Lindinger wenig Sorgen. Die Agentur werde auch weiterhin den Pfad des sanften und nachhaltigen Wachstums fortsetzen und dann wachsen, wenn die Aufgaben das erfordern. Den oft heraufbeschworenen Fachkräftemangel sieht er zumindest für sein Unternehmen nicht: „Wir haben ein Arbeitsumfeld, das Mitarbeiter hält. Bei uns gibt es beispielsweise niemanden mit Überstundenpauschale, weil es aus meiner Sicht kein faires Modell ist, jemanden mit einem 40-Stunden Gehalt abzuspeisen, wenn er dann 60 arbeitet”, so Lindinger. Das Profil seiner Agentur umreißt er klar: „Wir sind technikversiert, international denkend und in Sachen Prozessen und Prozessdenken anderen weit voraus. Das wird uns auch künftig konkurrenzfähig halten.” (har)

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