WIEN Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator stieg im Juli auf minus 1,5 Punkte und erreichte damit den besten Wert seit zweieinhalb Jahren. Laut Chefökonom Stefan Bruckbauer habe sich mit Beginn der zweiten Jahreshälfte die Stimmung in der österreichischen Wirtschaft aufgehellt, getragen von einer verbesserten Auftragslage und höheren Produktions- und Umsatzerwartungen. Kräftige Wachstumssignale seien jedoch angesichts der Unsicherheiten im Außenhandel nicht erkennbar.
Den größten Anteil an der Verbesserung hatte die Aufhellung im Dienstleistungssektor, während Beherbergung und Gastronomie unter schwächerer Nachfrage litten. Auch im Bau und in der Industrie verbesserte sich die Lageeinschätzung leicht. „Die Verbesserung der Stimmung im Dienstleistungssektor, am Bau und in der heimischen Industrie führte zu Beginn der zweiten Jahreshälfte zu einer Aufhellung der Konjunktureinschätzung in Österreich, trotz einer Verschlechterung des Exportumfelds“, sagte Ökonom Walter Pudschedl.
Das Bruttoinlandsprodukt lag in der ersten Jahreshälfte 2025 um 0,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Für das Gesamtjahr erwartet die Bank ein leichtes Plus von 0,1 Prozent, 2026 könnte das Wachstum 1,1 Prozent erreichen. Am Arbeitsmarkt soll sich die Lage nur geringfügig verschlechtern, die Arbeitslosenquote werde 2025 und 2026 bei 7,5 Prozent liegen.
Die Inflation lag im Juli bei 3,5 Prozent und damit über dem Euroraumwert. Für 2025 wird ein Durchschnitt von 2,9 Prozent prognostiziert, 2026 könnte die Teuerung auf 2,1 Prozent sinken. Eine weitere Leitzinssenkung der EZB im September hält Bruckbauer derzeit für eher unwahrscheinlich. (red)
