WIEN. Wie gelingt es Traditionsmarken, über Jahrzehnte hinweg relevant zu bleiben und gleichzeitig junge Zielgruppen anzusprechen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Marketing Club Österreich beim jüngsten Clubabend in den Schlumberger Kellerwelten.
Nach einer Führung durch die historischen Weinkeller stellten Christian Binder und Matthias Pöll von der Marken- und Designberatung Brainds fest, dass die Fähigkeit zur Transformation entscheidend sei, um Marken zukunftsfähig aufzustellen. „Die Kernkompetenz der Traditionsmarke ist die Veränderung“, betonen Binder und Pöll. Im Anschluss diskutierten Claus Hofmann-Credner (Marketing Director bei Almdudler), Julia Hrabal (Chief Marketing Officer bei Manner), Ulf Schöttlc (Inhaber von Retro:Novatives Marketing) und Bettina Ullmann-Halm (Brand Director bei Schlumberger) über den Erfolg von Traditionsmarken.
Die Expertinnen und Experten waren sich einig, dass Marken ihr Wertefundament bewahren und gleichzeitig Innovationen zulassen müssen. Ulf Schöttl betonte, dass fast die Hälfte der Bevölkerung über 50 Jahre alt sei und Stammkundinnen und -kunden rund 80 Prozent des Umsatzes ausmachten. Junge Zielgruppen seien wichtig, müssten aber gezielt angesprochen werden.
„Almdudler gelingt der Spagat zwischen den Generationen und einer sehr breiten Zielgruppe, weil wir uns nicht verbiegen und den Markenwerten treu bleiben. Mit Augenzwinkern und viel österreichischem Lebensgefühl in der Flasche. So sprechen wir jede Zielgruppe für jeden Konsumanlass in ihrer Sprache an. Almdudler ist dort, wo Menschen zusammenkommen“, erklärte Hofmann-Credner.
Auch bei Manner setze man auf Authentizität. „Mit einem klaren Bekenntnis zu den Werten unserer Traditionsmarke und unserer österreichischen Herkunft entwickeln wir die Marke Manner und unser Produktangebot ständig weiter, um für bestehende wie neue Konsumentinnen und Konsumenten hochrelevant zu sein“, so Hrabal: Die Mannerschnitte bleibe also unverändert, das Portfolio werde jedoch erweitert, um die Marke zu verjüngen. Bettina Ullmann-Halm, Brand Director bei Schlumberger, betonte außerdem: „Tradition ist für uns kein Stillstand, sondern das Fundament, auf dem wir Neues bauen.“
Moderatorin Kathrin Brandtner hob hervor, dass Marken zwischen kurzfristigen Hypes und echten Trends unterscheiden müssten. Der Abend bot den rund 160 Gästen Gelegenheit, diese Fragen zu vertiefen und bei Networking weiterzudiskutieren. (red)
