STOCKHOLM/MOUNTAIN VIEW. Ecosia hat Alphabet angeboten, die operative Führung des Webbrowsers Google Chrome für zehn Jahre zu übernehmen. Dem Vorschlag zufolge würde Google Chrome rechtlich in eine Stiftung ausgliedern, während Google Eigentum und geistige Rechte behält. Ecosia würde den Betrieb leiten und einen Teil der Gewinne in den Klimaschutz reinvestieren, der Rest soll an Google fließen. Eine Stellungnahme von Google liegt bislang nicht vor.
Weitere Interessenten
Zuvor hatte die KI-Suchmaschine Perplexity AI Interesse an Chrome bekundet. Ein Kauf würde dem Start-up Zugang zu den mehr als drei Milliarden Nutzern ermöglichen und Vorteile im Bereich KI-gestützter Suche bringen. Das Gebot von Perplexity liegt jedoch deutlich unter dem von Gabriel Weinberg, Chef von DuckDuckGo, veranschlagten Mindestwert von 50 Milliarden Dollar. Auch OpenAI, Yahoo und Apollo Global Management haben Interesse gezeigt.
Regulatorischer Druck
Google steht aufgrund seiner Marktmacht unter zunehmendem Druck von Regulierungsbehörden. Das US-Justizministerium arbeitet im Rahmen eines Kartellverfahrens auf einen möglichen Verkauf des Browsers hin. Ein zuständiger Richter urteilte im vergangenen Jahr, dass Google ein Monopol bei Onlinesuche und Werbung besitzt. Die Entscheidung über mögliche Maßnahmen wird noch in diesem Monat erwartet. (red)
