„Walther Rode-Preis“ von Medienhaus Wien geht 2020 an Michael Matzenberger
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Michael Matzenberger.
MARKETING & MEDIA Redaktion 24.09.2020

„Walther Rode-Preis“ von Medienhaus Wien geht 2020 an Michael Matzenberger

Auszeichnung für profunde analytische Beiträge zum besseren Datenverständnis während der Coronakrise

WIEN. Schon in den ersten Tagen des Corona-Lockdowns wurden in Österreich von Behörden und Politik stetig neue Daten zur Pandemie-Entwicklung kommuniziert und von Medien möglichst rasch, aber nur selten kritisch einordnend, auf allen Kanälen publiziert.

Bereits am 4. April 2020 erläuterte dann eine detailreiche Analyse von Michael Matzenberger in Der Standard, Print und Online, welche eklatanten Verständnisfehler diese Datenflut produziert und warum die Regierung selbst nur spekulieren kann, wenn sie täglich neue Covid-19-Grafiken präsentiert.

Diese frühe, trotz allgemeiner Katastrophenstimmung unaufgeregte Analyse war eine wesentliche Grundlage für später differenziertere Berichterstattung zur Corona-Entwicklung – nicht nur im Standard. Matzenberger, 40, Chef vom Dienst und Leiter des „Data Journalism/Interactive“-Teams der Zeitung, wird für seine Arbeit deswegen von der Medienhaus Wien-Jury mit dem Walther Rode-Preis 2020 ausgezeichnet.

„Guter Datenjournalismus ist viel mehr als schnelle, schöne Visualisierung von Zahlen, sondern erfordert profunde journalistische Faktenrecherche, Einordnung der Ergebniszahlen, selbstkritische Kontrolle der Vermittlungsleistung für ein breites Publikum. Das ist Matzenberger und dem „Standard“ in einer für Journalismus besonders fordernden Periode sehr rasch sehr gut gelungen“, begründet Medienhaus Wien-Geschäftsführer Andy Kaltenbrunner die Jury-Entscheidung.

Der von der Forschungsgesellschaft Medienhaus Wien mit 3.000 € dotierte Preis wird am 11. November verliehen. Er wird für qualitätsvollen und vom tagespolitischen Opportunismus unbeeinflussten Journalismus verliehen, im Andenken an den österreichischen Rechtsanwalt und Publizisten Walther Rode (1876-1934), dem ab 1928 ein weiteres Arbeiten in Österreich unmöglich war und dessen Bücher und Schriften im Faschismus verboten wurden. Die Jury bilden die Medienhaus-GründungsgesellschafterInnen (Andy Kaltenbrunner, Matthias Karmasin, Daniela Kraus, Alfred J. Noll, Astrid Zimmermann) und die Forschungsmitarbeiter. Preisträger waren zuletzt im Jahr 2019 das „ORF-Ibiza-Team“ Tobias Pötzelsberger, Simone Stribl, Patrick Swanson und Michael Westhoff sowie 2018 Michael Pammesberger (Kurier). (red)

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