Weihnachtsfeiern und Feuerpausen
MARKETING & MEDIA Redaktion 25.11.2022

Weihnachtsfeiern und Feuerpausen

Ihre Sorgen möchten wir haben – ein allzeit anwendbarer Sinnspruch in besinnlichen Zeiten.

Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider

XMAS-PROLOG. Die Adventzeit ist traditionellerweise auch Punschhütten- und Weihnachtsfeierzeit. Eine entscheidende Information für Feierverweigerer: Frankreichs höchstes Gericht hat eben entschieden, dass ein Arbeitnehmer nicht gekündigt werden kann, weil er an regelmäßigen Firmenparties nach Dienstschluss mit viel Alkohol und anderen Ausschweifungen nicht teilgenommen hat, berichtet die APA. Das Pariser Beratungsunternehmen, bei dem der Kläger arbeitete, habe mit seiner „Fun and Pro”-Firmenkultur „gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung des Beschäftigten verstoßen”.

Der mediale Niederschlag, den diese Meldung auslöst, belegt, dass dieses an sich nicht sonderlich kontroversielle Thema offenbar auch hierzulande Klärungsbedarf hat. Die Arbeiterkammer informiert dazu. Allerdings beschäftigt man sich weniger mit den Konsequenzen eines eventuellen allgemeinen Widerwillens, sondern mit der Vergütungsfrage: „Ist die Weihnachtsfeier ‚Privatvergnügen' oder wird sie als Arbeitszeit gerechnet?” Nun denn: Findet das kurze Zu­sammen­sein auf ausdrückliche Einladung oder sogar Anweisung während der Arbeitszeit statt, muss die Feierpause auch bezahlt werden; Erschwerniszulage gibt es auch für jene mit ausgeprägter Sozialphobie keine. Lädt der Betrieb zu einer Weihnachtsfeier außerhalb der Arbeitszeit, ist die Teilnahme freiwillig und auch unbezahlt. Abgeraten wird seitens der AK von „originellen Rentierhörnern und Engels­flügeln” – und vom „Gläschen zu viel”. Damit wären Sie jetzt ausreichend vorbereitet. Happy Advent!

Spendenzeit

Ernsterer Ansatz: Adventzeit ist auch Spendenzeit. In etwas mehr 1.000 Kilometern ­Entfernung bricht für die Menschen ein fürchterlicher Winter an, der schlimmste seit dem Zweiten Weltkrieg, finster und kalt. In den Stadtteilen Kiews mit völligem Stromausfall müssen sogar die Sirenen und Lautsprecher, die vor Luftangriffen warnen, von Hand betrieben werden. Ende ist keines in Sicht – Spenden sind willkommen.

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