Zara präsentiert neues Web-Tool gegen Hasspostings
© APA/Georg Hochmuth
Caroline Kerschbaumer, Zara-Geschäftsführerin.
MARKETING & MEDIA Redaktion 24.09.2020

Zara präsentiert neues Web-Tool gegen Hasspostings

Meldungen an die Zara-Beratungsstelle #GegenHassimNetz sind stark gestiegen.

WIEN. Im dritten Beratungsjahr der Zara-Beratungsstelle #GegenHassimNetz sind insgesamt 2.521 Hass-Meldungen eingegangen. Die Meldungen an Zara nehmen damit jährlich um ein Drittel zu. Um gegen Hass im Netz vorzugehen, braucht es neben wirksamen gesetzlichen Maßnahmen auch entsprechende Präventionsmaßnahmen sowie Zivilcourage. Deswegen hat Zara gemeinsam mit der Agentur Tunnel23 ein Gegenrede-Tool entwickelt, mit dem User schnell, kreativ und wirksam auf Hasspostings reagieren können.

Die starke Thematisierung des Phänomens Hass im Netz in den letzten Jahren hat das Problembewusstsein bei Internetuser erhöht und damit auch die Meldungen an Zara ansteigen lassen: Rund um Covid-19 und die #BlackLivesMatter-Bewegung haben sich die monatlich gemeldeten Vorfälle sogar verdoppelt bis verdreifacht. Gemeldet wurden vor allem Hassmeldungen, die antimuslimischen Rassismus, Anti-Schwarzen Rassismus und Rassismus gegen Menschen mit Fluchterfahrung schüren.

Während 35% der gemeldeten Fälle (straf)rechtlich verfolgbar sind – es handelt sich dabei vorwiegend um Verhetzung, Beleidigung und Verstöße gegen das Verbotsgesetz –, konnten bei 65% keine rechtlichen Schritte gesetzt werden. Im Zusammenhang mit dem Gesetzespaket gegen Hass im Netz begrüßt Lukas Gottschamel, Zara-Berater, dass die Zara-Forderung nach einer Ausweitung des Verhetzungsparagrafen aufgenommen wurde. Damit können sich auch Einzelpersonen einfacher gegen verhetzende Beschimpfungen rechtlich wehren: „Das ist eine Verbesserung, von der Betroffene direkt profitieren. Wichtig ist auch, dass mit dieser Bestimmung die Gerichte und nicht die Plattformen entscheiden, wann die Grenze des Sagbaren überschritten ist.” Aktuell prüfen Zara-Berater die Ausgestaltung der weiteren geplanten Maßnahmen und bereiten eine ausführliche Stellungnahme vor.

Verantwortungsübernahme fordert Zara allerdings auch von den Plattformen selbst: „Beim Versuch, gegen Hass im Netz vorzugehen, sehen wir oft, dass Plattformen ihre Community-Standards schlicht nicht einheitlich und verlässlich einhalten. Das schafft Verwirrung, Unsicherheit und Frustration bei den Betroffenen”, so Caroline Kerschbaumer, Zara-Geschäftsführerin. Umso wichtiger ist es, dass auch jeder einzelne aktiv wird: Mit dem neuen Web-Tool www.schnellerkonter.at geben Zara und Tunnel23 den Internetusern die Möglichkeit, rasch und kreativ gegen Hass im Netz vorzugehen. Das Web-Tool bietet eine Vielzahl an Texten, Bildern und Videos, mit denen individuell eine Gegenrede zusammengestellt werden kann. Denn: „Zivilcourage und Solidarität machen auch online einen großen Unterschied – für Betroffene und Mitlesende“, so Bianca Schönberger, Geschäftsführerin von Zara Training. (red)

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