Gastkommentar von Elisabeth Proksch
Für eine erfolgreiche Führungskultur braucht es heutzutage mehr als ein paar nette Goodies und den Obstkorb in der Küche. Die Gallup-Studie „State of the Global Workplace: 2025 Report“ (03/2025) zeigt es deutlich: Unternehmen verlieren weltweit 438 Mrd. Dollar durch die sinkende Produktivität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die emotionale Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Europa – insbesondere in Österreich – sinkt rapide. Nur 9% der Beschäftigten bezeichnen sich demnach als engagiert. Schockierende Zahlen, die einen neuen Tiefstand widerspiegeln und eines verdeutlichen: Fehlendes Engagement, innere Kündigung und ausgebrannte Führungskräfte sind keine Seltenheit.
Gleichzeitig ist es so, dass „Positive Leadership“ in aller Munde ist. Absolut zurecht; aber reichen in dieser wirtschaftlichen Aufbruchsstimmung noch Sinnstiftung und Beziehungsarbeit allein aus, um die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten? Braucht es nicht viel mehr einen tatsächlichen Wandel in der Führungskultur und das Einbinden von Potenzialförderung mit der richtigen Grenzensetzung und Bestimmtheit? Die Antwort lautet: Ja. Denn nur dadurch ist es möglich, Menschen zu Bestleistungen zu bringen und sie durch übergebene Verantwortung zu halten.
Wenn wir vorwiegend nur auf den Umsatz, das Wachstum und das Überholen der Konkurrenz schauen, aber auf die notwendigen Strukturen, die rechtzeitige Ressourcenentwicklung und den Aufbau tragfähiger Beziehungen, also die Kultur, vergessen, haben wir einen Schiefstand. Unternehmen brauchen Führungspersonen, die unterschiedliche Qualitäten in sich vereinen – nicht nur einige wenige, traditionell von Männern erwartete. Verantwortungsvolles Führen und Steuern von Unternehmen muss zukunftsfähig und auch beziehungsorientiert sein. So bleiben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten, und ein neues Bindungsgefühl stellt sich ein.
Um das zu erreichen, müssen männliche wie weibliche Führungsqualitäten Platz finden. Die Inspiration dafür finden wir bei Pferdeherden mit Leithengst und -stute: Wir sehen bei ihnen die Wichtigkeit der Stärken aller Geschlechter, um den Fortbestand und das Wachstum zu sichern. Es darf also ruhig mal raus in ungewohntes Terrain gehen. Pferde in der Führungskräfteentwicklung agieren als Spiegel und machen Stärken und Schwächen schnell deutlich. Zahlreiche Unternehmen setzen bereits auf das etwas andere, aber sehr effektive Führungskräftetraining. Das bringt nicht nur Persönlichkeiten voran, sondern bewegt auch das Umdenken rund um die wirklich notwendigen Qualitäten in den Führungsebenen.
Unternehmensberaterin und Autorin Elisabeth Proksch entwickelt mit ihrer in Europa einzigartigen Methode „Leading Alpha“ für Führungskräfte. Prokschs Programm ist eine outdoor-unterstützte Persönlichkeitsentwicklung, die die Teilnehmenden in Sachen Führung, Verkauf und Teamarbeit weiterbringt. Das Pferd dient als Feedbackgeber zur eigenen Persönlichkeit.
