Cellcentric will 2030 in Serie gehen
Daimler Truck testet den GenH2 Truck bereits mit Kunden. Die Rückschlüsse sollen in die Produktion zukünftiger Lkw einfließen.
MOBILITY BUSINESS Jürgen Zacharias 17.01.2025

Cellcentric will 2030 in Serie gehen

Die Daimler Truck- und Volvo-Tochter plant in fünf Jahren Brennstoffzellen-Lkw serienmäßig vom Band laufen zu lassen.

WEILHEIM/TECK. Der Brennstoffzellen-Hersteller Cellcentric will Ende des Jahrzehnts die Serienproduktion der Technik für emissionsfreie Lkw-Antriebe starten. Ziel sei „nach heutiger Schätzung“ ein Start der am Standort Weilheim/Teck geplanten Fertigung um das Jahr 2030, erklärte die 2021 gegründete Brennstoffzellen-Tochter von Daimler Truck und Volvo dieser Tage.

Nach Verzögerungen in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit notwendigen Grundstücksverkäufen sei Ende 2024 mit der Stadt der Optionsvertrag zum Kauf des Werksgeländes geschlossen worden. Ursprünglich wollten die Lkw-Bauer Mitte dieses Jahrzehnts Lastwagen mit Wasserstoffantrieben in Serie auf die Straße bringen. Doch die Herstellung von Wasserstoff und der Aufbau der dazu notwendigen Tank-Infrastruktur kommen seit Jahren kaum voran, wie zuletzt auch eine Studie des Potsdam-Instituts zeigte.

Seit dem vergangenen Jahr herrscht wegen schwacher Konjunktur außerdem Flaute an den Lkw-Märkten, was den finanziellen Spielraum der Hersteller begrenzt. Sie treiben derzeit vor allem Elektrolastwagen mit Batterieantrieb voran. Aus diesen Gründen agiere auch Cellcentric mit Augenmaß, erklärte das Unternehmen, das gut 560 Mitarbeitende zählt.

Eine Pilotfertigung von Brennstoffzellensystemen, die für Langstrecken besser geeignet sein sollen als Batterien, begann Cellcentric Mitte letzten Jahres in Esslingen. Daimler stellte 2023 mit dem GenH2 Truck einen Prototyp vor und erprobt diesen mit einigen Kunden. Ab Ende 2026 sollen 100 Brennstoffzellen-Lkw an Kunden ausgeliefert werden. In der Europäischen Union gelten für neue Lkw künftig Ziele zur Senkung von CO2-Emissionen – in der ersten Stufe müssen sie ab 2030 um 45 Prozent gegenüber 2019 gesenkt werden, ab 2040 um 90 Prozent.

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