Die Autobranche legte deutlich zu
© APA/AFP/Kenzo Tribouillard
MOBILITY BUSINESS Redaktion 12.05.2023

Die Autobranche legte deutlich zu

Die Corona-Zeit scheint überwunden, die heimische Kfz-Branche durfte sich 2022 über deutliche Umsatzzuwächse freuen.

••• Von Moritz Kolar

Die Automobilindus-trie ist einer der zentralen Industriesektoren des Landes. Nach Eigenangaben liegt der Produktionswert der automotiven Zulieferindustrie bei rund 25 Mrd. € und einer Wertschöpfung von 7,4 Mrd. €. 81.700 Jobs würden direkt auf die Branche entfallen, indirekt sichere sie fast 200.000 Stellen. 900 Betriebe sind ganz oder teilweise in dem Sektor tätig – und wie die jüngsten Zahlen zeigen, auf einem grundsätzlich auf­steigenden Ast (siehe Tabelle rechts).

Die größten Automotive-Unternehmen des Landes durften sich nach den teils schmerzhaften Erlösrückgängen der Corona-Zeit jedenfalls über großteils deutliche Wachstumssprünge im vergangenen Jahr freuen und bilanzierten damit überwiegend bereits wieder über Vor-Corona-Niveau. Das gilt umso mehr, wenn man auch die anderen Unternehmen der Automobilbranche berücksichtigt.

Neues Rekordniveau erreicht

So konnte allen voran die Porsche Holding Salzburg ihre Marktposition weiter ausbauen. Obwohl der Absatz an verkauften Neu- und Gebrauchtwagen im dritten Jahr in Folge deutlich unter Vor-Corona-Niveau blieb, konnte das in 29 Ländern und auf drei Kontinenten tätige Salzburger Automobilhandelshaus erstmals die 25 Mrd.-Umsatzhürde überspringen. „2022 war ein bewegtes Jahr. Trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Instabilität, die sich gegen Ende des Jahres aufgrund der starken Inflation bereits in einer spürbaren Kaufzurückhaltung ausgedrückt hat, konnten wir ein sehr respektables Ergebnis erzielen”, sagt Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg, und fügt an: „Mit dem neuen Umsatzbestwert konnten wir auch in wirtschaftlich volatilen Zeiten die Robustheit und die hohe Wertschöpfungskraft unseres Unternehmens eindrucksvoll beweisen.”

Optimistischer Ausblick

„Wir gehen für das laufende Jahr davon aus, dass sich werkseitig die Lieferfähigkeit weiter verbessert und die Engpässe sukzessive nachlassen. Unsere oberste Priorität ist, dass wir in den Ländern den hohen Auftragsbestand abbauen und den aufgestauten Fahrzeugtausch vorantreiben”, so Schützinger weiter.

„2023 sehen wir eine Trendumkehr bei den Neuzulassungen, sodass wir nach drei Jahren wieder ins Plus kommen. Wie viele am Jahresende in den Büchern stehen, hängt weiterhin stark von der Belieferung sowie der konjunkturellen Entwicklung ab”, sagt Schützinger und mahnt dabei gleichzeitig zur Vorsicht.
„Die bestehenden Auftragsbestände bilden für das heurige Jahr zwar eine solide wirtschaftliche Basis, parallel muss jedoch der Kaufzurückhaltung bei Privat- als auch Unternehmerkunden entgegengewirkt werden – diese ist in einigen Regionen, in denen wir aktiv sind, bereits sehr stark spürbar.”

Rückgang bei Magna Steyr

Auch die meisten anderen Branchengrößen dürfen sich über ein erfolgreiches Jahr 2022 freuen. Einen größeren Rückgang – konkret um 14,8% – gab es eigentlich nur bei Magna Steyr in Graz. Dort dürften die Erlöse laut Prognosen von Magna aber auch heuer und im nächsten Jahr eher zurückgehen, als steigen.

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