Die Gebrauchtpreis-Rallye hat sich eingebremst
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Hohe Nachfrage: Elektroautos waren im März um 48 Prozent stärker nachgefragt, als noch im Vergleichsmonat des Vorjahres.
MOBILITY BUSINESS Jürgen Zacharias 15.04.2022

Die Gebrauchtpreis-Rallye hat sich eingebremst

Die Preise für Gebrauchtwagen stiegen im März weniger stark als zuletzt; stark gefragt waren aber vor allem gebrauchte Elektrofahrzeuge.

WIEN. Die Preise für Gebrauchtwagen lagen auch im März 2022 auf einem Allzeithoch: 25.749 € kostete ein entsprechendes Fahrzeug im Durchschnitt, wie aus dem aktuellen AutoScout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) hervorgeht. Die rasante Preissteigerung vom Jahr 2021 bremste sich damit zwar im heurigen Jahr ein, und im März blieben die Gebrauchtwagenpreise stabil; im Jahresvergleich zeigte sich jedoch ein anderes Bild: Im Vergleich zum März vergangenen Jahres legten die Gebrauchtwagenpreise um durchschnittlich 3.245 € zu, was einem Preisplus von 14,4% entspricht. Dabei haben die explodierenden Spritpreise im März vor allem die Suche nach E-Autos nach oben schnellen lassen: im Vormonatsvergleich stieg die Nachfrage um 48%. Auch die Preise für E-Autos haben angezogen: 40.655 € kostet ein gebrauchter Stromer durchschnittlich im März – das sind 4,6 Prozent oder 1.782 € mehr als im Vormonat.

Während die Preissteigerung bei VANs/Kleinbussen auf 21.935 € (+ 1,8%), in der Oberklasse auf 60.348 € (+ 1,5%) und bei SUV/Geländewagen auf 32.727 € (+ 0,5%) leicht zunahm, stagnierten die Preise im Kleinwagensegment bei 14.927 € und in der oberen Mittelklasse bei 29.456 €. Zu einer leichten Preissenkung gegenüber Februar kam es in der Kompaktklasse, die aktuell für durchschnittlich 19.510 € zu bekommen ist. In der Mittelklasse sanken die Preise ebenfalls geringfügig auf 24.804 € und bei Sportwagen um 1,9 Prozent auf 65.081 €.

Eine deutliche Trendwende zeigte sich bei der Nachfrage nach Gebrauchtwagen: Sie sank quer durch alle Fahrzeugsegmente um mehr als elf Prozent. Besonders betroffen war die Oberklasse mit minus 17% und SUV/Geländewagen sowie VANs/Kleinbusse mit jeweils minus 14%. Während Angebotssteigerungen bei Kleinwagen (+2,8 Prozent),
in der Oberklasse (+2,6 Prozent), bei SUVs/Geländewagen (+2,3 Prozent) und in der oberen Mittelklasse (+1,7 Prozent) verzeichnet wurden, pendelte sich der Markt in der Kompaktklasse ein. Rückgängig war das Angebot weiterhin in der Mittelklasse, bei Sportwagen und auch bei VANs und Kleinbussen. 

Beim Blick auf die Preisentwicklung in den Alterssegmenten stehen die Zeichen weiterhin auf Verteuerung. Für Autos, die zwischen ein bis drei Jahre alt sind, mussten Verbraucher im März tiefer in die Tasche greifen: Um 2,1 Prozent stiegen die Preise in dieser Alterskategorie auf 36.111 €. Autos zwischen fünf bis zehn Jahren (20.193 €) wurden ebenfalls um zwei Prozent teurer. Die größte Preissteigerung in den Alterssegmenten verzeichnen erneut Oldtimer (27.029 €) mit einem Plus von 6,3 Prozent, während Youngtimer im März um durchschnittlich 8.444 € (-6,3 Prozent) zu haben waren. (jz)

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