WIEN. Die Autozubehörkette Forstinger ist erneut in die Insolvenz geschlittert. Das Unternehmen werde einen Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens beim Landesgericht St. Pölten einbringen, wie es in einer aktuellen Aussendung hieß. Drastisch veränderte Rahmenbedingungen aufgrund von Corona, Inflation und Kaufkraftverlust bei den Kunden hätten den Schritt notwendig gemacht. Die Fortführung des Betriebs sei allerdings gesichert.
Forstinger beschäftigt rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 87 Standorten mit 85 Fachwerkstätten. Das Unternehmen habe ein Sanierungskonzept erarbeitet und will den Betrieb fortführen. Dabei soll ein stärkerer Fokus auf dem Sortiment liegen, das Filialnetz soll neu strukturiert werden und das Service- und Werkstattangebot soll ausgebaut werden. Für Aussagen zu den Auswirkungen der Insolvenz auf die Beschäftigten sei es derzeit noch zu früh, hieß es auf Anfrage zur APA.
„Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber vor dem Hintergrund von Inflation und Kaufkraftverlust sind wir an einen Punkt gelangt, an dem wir als verantwortungsvolle Manager ein gesetzliches Sanierungsverfahren beantragen müssen. Wir sind unseren Mitarbeitern, Kunden und Partnern in der Pflicht, alles zu unternehmen, um Forstinger zu sanieren“, kommentierte die Geschäftsführung. Das Sanierungsverfahren wird ohne Eigenverantwortung und mit einer Quote von 20 Prozent angemeldet.
Forstinger war zuvor schon zwei Mal, 2018 und 2001, insolvent. 2009 war die seinerzeitige Forstinger-Mutter zahlungsunfähig geworden. Die Eigentümer des seit 1962 bestehenden Anbieters von Autozubehör, Ersatzteilen, Reifen und Felgen wechselten mehrmals. Der Jahresumsatz des Unternehmens lag zuletzt bei rund 90 Mio. Euro.