••• Von Bernhard Katzinger
WIEN. Unterhielt man sich im Laufe der letzten Jahre mit Autokundigen über den bayerischen Autohersteller mit der blau-weißen Turbine im Logo, lautete der Grundtenor im Allgemeinen: Quo vadis, BMW? Gemeint war, dass die Münchner nach und nach einige selbst- und fremdauferlegte eiserne Gesetze über Bord warfen und sich lustvoll in Tabus hineinsteigerten: BMW als SUV, BMW als Minivan, BMW mit Vier-, Drei(!)zylinder- oder gar E-Motor, BMW mit Vorderradantrieb …
X1 wird deutlich erwachsener
Dieser Tage beginnt sich die Aufregung auch in Kreisen erbitterter Verteidiger des Sechszylinder-Hecktriebler-Glaubens zu legen. Die Geländegänger sind ohnehin schon länger sowohl klassisch als auch mit Schrägheck im Straßenbild angekommen. Der neue X1, der im Sommer unter der internen Modellnummer F48 an den Start ging, wird das Wehklagen der Aficionados weiter mildern. Im Gegensatz zum Vorgänger wirkt er deutlich erwachsener, bei der ersten Annäherung befällt einen aus manchem Winkel so etwas wie Unsicherheit, ob man nicht etwa dem nächstgrößeren X3 gegenübersteht.
Auch im Innenraum fallen im Vergleich zum Vorgänger geräumigere Platzverhältnisse ebenso positiv auf wie die typisch fahrerorientierten Bedienelemente. Unser Testwagen verwöhnte über das mittlerweile Normale an elektronischen Hilfsdiensten hinaus mit dem sensationellen Head-up- Display und der feinen, optionalen Achtgangautomatik – die richtige Wahl für gedeihliche Zusammenarbeit mit dem 190 PS-Diesel.
Die Preise des X1 beginnen bei 33.932 € für den X1 sDrive 18i mit Frontantrieb und dem 1,5 Liter-Dreizylinder. Über dieses quirlige 136 PS-Aggregat muss gesondert geschrieben werden, Testfahrten sind bis dahin jedem anzuraten. Wer mag, kann in den Einsteiger-SUV über 50.000 € investieren: Der xDrive 25i inklusive Automatik, 231 PS und 12 Prozent NoVA-Aufschlag belastet das Konto mit 53.671 € – ein Betrag, bei dem man auch schon in der X3 oder X4-Produktrange stöbern darf.