GENF. Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren vor wenigen Tagen mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
Als die Organisatoren die Hersteller angefragt hätten, um die Ausgabe 2025 vorzubereiten, „hatten wir den Eindruck, uns gegen den Markt zu stellen“, sagte Alexandre de Senarclens, Präsident der Stiftung des Internationalen Automobil-Salons Genf, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. „Das mangelnde Interesse der Hersteller am Genfer Salon in einem schwierigen Branchenumfeld, die Konkurrenz durch die Messen in Paris und München, die von den jeweils heimischen Herstellern bevorzugt werden, und die nötigen Investitionen in eine derartige Messe blasen das Schlusshorn für eine weitere Auflage“, so der Präsident laut Reuters.
Die Ausgabe 2024 des Salons sei eigentlich vielversprechend gewesen, sagte Generaldirektor Sandro Mesquita. Nach vier Jahren Abwesenheit aufgrund der Corona-Pandemie war es den Organisatoren gelungen, rund 30 Aussteller, 2.000 Journalisten und zahlreiches Publikum zu versammeln. Das Ziel für 2025 habe darin bestanden, die Größe der Veranstaltung zu verdoppeln. Aber „die Signale, die wir erhalten haben, waren schlecht“, sagte Mesquita.
Der Autosalon fand heuer unter dem Namen Geneva International Motor Show (GIMS) statt. Er feierte in Genf erstmals seit 2019 wieder ein Comeback – allerdings im Kleinformat. Er wurde von elf auf sieben Tage verkürzt. Die Organisatoren hofften dennoch auf rund 200.000 Besucherinnen und Besucher. Vor der Coronapandemie waren es noch mehr als 600.000 gewesen.
Der Autosalon fand jeweils Anfang März im Messekomplex Palexpo statt. Er galt lange Zeit als eine der weltweit wichtigsten Automobilfachmessen.