BERLIN. Die deutschen Autohersteller Volkswagen und weitere Unternehmen wollen in der Coronakrise mehrere Hunderttausend Atemschutzmasken bereitstellen. Die Masken, die teils in der jetzt ruhenden Produktion eingesetzt worden wären und aus eigenen Beständen stammen, sollen Kliniken, Arztpraxen, Gesundheitsämtern und städtischen Behörden zur Verfügung gestellt werden. VW will mit 3D-Druckern zudem Medizintechnik-Teile etwa für Beatmungsgeräte fertigen.
VW erklärte vor wenigen Tagen, der öffentlichen Gesundheitsvorsorge „zeitnah fast 200.000 Atemschutzmasken der Kategorien FFP-2 und FFP-3“ liefern zu wollen. Diese fallen in die beiden höheren Stufen, FFP-3 bietet professionellen Schutz vor Krankheitserregern oder schädlichen Stoffen in der Luft. Die Masken sind im Autobau gängige Ausrüstung für den Schutz vor Dämpfen. Medizinische Ausrüstung gehe zudem an die Stadt Wolfsburg, den Volkswagen-Stammsitz.
Personalvorstand Gunnar Kilian sagte: „Die Beschäftigten des öffentlichen Gesundheitswesens vollbringen derzeit herausragende Leistungen für die Gesellschaft. Wir sind überzeugt, dass die Schutzmasken bei ihnen aktuell am besten eingesetzt sind.“ Von einigen Standorten aus prüft der Konzern zudem Zulieferungen für Medizintechnik-Hersteller. „Medizinisches Equipment ist natürlich neu für uns“, hieß es. „Aber sobald wir die Anforderungen kennen und die entsprechende Blaupause erhalten, können wir starten.“ Es gehe um Komponenten, die sich mit 3D-Druckern aus der Kunststoffteile- oder Prototypenfertigung herstellen ließen. Man habe bereits Anfragen von Behörden, auch zu Verbänden und Vereinen gebe es Kontakt. Für die Fertigung von Medizintechnik-Teilen kämen dem Vernehmen nach auch Standorte des Autokonzerns außerhalb der Bundesrepublik infrage.
Spenden und Materialbereitstellungen gibt es auch von anderen Herstellern: Daimler will der Baden-Württembergischen Landesregierung beispielsweise etwa 110.000 Masken aus dem konzerninternen „Pandemiebestand“ für Kliniken und Arztpraxen übergeben, BMW plant die Übergabe von 100.000 Atemschutzmasken, und der chinesische Großaktionär Geely – auch Eigentümer von Volvo – erklärte, „dringend benötigte medizinische Lieferungen“ an betroffene Regionen in Europa und Asien spenden zu wollen. (jz) Bildunterschrift: Wo kürzlich noch Autos vom Band liefen, könnten in Zukunft Teile für medizinische Gerätschaften hergestellt werden. (red)
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