WIEN. Die Realisierung eines großen Industrie-Ziels, autonomes Autofahren, hat in den vergangenen Jahren immer wieder Verzögerungen erlebt. Auch wenn Robotaxis von Waymo und Baidu in Städten wie San Francisco, Phoenix und Peking bereits fahrerlos auf den Straßen unterwegs sind, ist die Alltagstauglichkeit von selbstfahrenden Autos, wie wir sie seit K.I.T.T. aus dem Film „Knight Rider“ kennen, noch Zukunftsmusik. „Aktuell erwarten große Teile der Branche mit Spannung die Entscheidung der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) zur autonomen Fahrregulierung“, sagt Alexander Reissigl, Head of Auto & Motor bei Willhaben, und erklärt: „Aus diesem Anlass haben wir im März mehr als 2.640 Willhaben-UserInnen befragt, ob sie tatsächlich von selbstfahrenden Autos träumen – oder ob sie doch lieber selbst hinter dem Steuer sitzen.“
Im Großen und Ganzen zeigen sich die Befragten eher skeptisch, was autonome Fahrzeuge – also Autos, die mit Hilfe von Sensoren, Kameras und Künstlicher Intelligenz ohne menschliches Eingreifen selbst fahren können – betrifft. Und so ist der Anteil jener, die diese Entwicklung als „eher negativ“ oder „sehr negativ“ empfinden, mit 45,2 Prozent doch deutlich höher als jene 36,9 Prozent, die dies „sehr positiv“ oder „eher positiv“ betrachten – der Rest verbleibt „neutral“. „Dabei zeigt sich, dass die Befürworter dieser Technologie tendenziell eher männlich und unter 59 Jahren alt sind, in Wien, Salzburg und Oberösterreich leben, oftmals über ein höheres monatliches Netto-Einkommen von 2.500 Euro oder mehr verfügen und in das zuletzt gekaufte Auto häufig überdurchschnittlich viel – und zwar ab 30.000 Euro oder gar weitaus mehr – investiert haben“, skizziert Reissigl und ergänzt: „Frauen hingegen äußern sich deutlich öfter kritisch. Besonders ausgeprägt ist die Skepsis jedoch auch mit zunehmendem Alter, insbesondere ab 60 Jahren sowie bei Personen, die in Vorarlberg, Tirol und im Burgenland leben. Ein wesentlicher Faktor ist, abseits der Demographie, jedoch auch die Nutzungsintensität: Personen, die seltener mit dem Auto fahren, befürworten autonome Fahrzeuge tendenziell stärker.“
Besonders hoch sind die Zweifel bei der Frage „Wie wahrscheinlich ist es, dass du in den nächsten zehn Jahren ein Auto mit Full Self Driving nutzen würdest?“ Dies empfindet eine überwiegende Mehrheit von insgesamt 66,6 Prozent als „sehr unwahrscheinlich“ (47,4 Prozent) beziehungsweise „eher unwahrscheinlich“ (19,2 Prozent). Skeptiker begründen das vor allem mit den Aussagen „Ich fahre lieber selbst und habe kein Interesse an autonomem Fahren“ (55,7 Prozent), „Bedenken hinsichtlich der Sicherheit autonomer Fahrzeuge“ (42 Prozent) und der Annahme, „dass die Technologie bis dahin noch nicht ausreichend ausgereift sein wird“ (26,7 Prozent), wobei Mehrfachnennungen möglich waren.
Indes rechnet etwas mehr als ein Viertel der Befragten damit, bis 2035 mit einem autonomen Fahrzeug unterwegs zu sein – unter anderem, weil sie „darauf vertrauen, dass die Technologie in den nächsten Jahren ausgereift und zuverlässig wird" (71 Prozent), weil sie „erwarten, dass politische und rechtliche Rahmenbedingungen bis dahin geschaffen werden, um den sicheren und geregelten Einsatz autonomer Fahrzeuge zu ermöglichen“ (52 Prozent) und weil „autonomes Fahren den Verkehr flüssiger und umweltfreundlicher gestaltet“ (50,4 Prozent). Auch hier waren Mehrfachnennungen eine Option.

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