WIEN. Oldtimer kann man als ein „rollendes Kulturgut” bezeichnen – sie sind als solches ein emotionaler Ankerpunkt für viele Menschen in Österreich. Das geht aus der von Christian Schamburek (Autor des Oldtimer Guide und Generalsekretär des Österreichischen Motor-Veteranen-Verbands) beauftragten und von Telemark-Marketing durchgeführten Online-Studie „Oldtimer in Österreich” mit insgesamt 2.700 befragten Personen hervor. Demnach beschäftigen sich 14% der Österreicher intensiv mit historischen Fahrzeugen oder interessieren sich zumindest dafür.
VW ist am beliebtesten
Noch mehr (59%) freuen sich, wenn sie einen Oldtimer auf der Straße sehen, 64% sind gar der Meinung, dass Oldtimer als Kulturgut auf Österreichs Straßen erhalten werden sollen, und zwölf Prozent meinen, dass dies auch vom Staat zu unterstützen wäre.
Überraschend ist der Wert aller in Österreich zum Verkehr zugelassenen 257.800 Oldtimer, der auf etwa 3,7 Mrd. € geschätzt wird. Unter Einbeziehung von privaten Großsammlungen setzen Experten den Wert sogar auf bis zu 5,5 Mrd. € an.
Ein Besitzer verfügt in Österreich laut Studie im Durchschnitt über 3,2 Fahrzeuge, ist zu 94% männlich, angestellt und verfügt über ein Einkommen von 3.000 bis 4.000 €.
Der durchschnittliche Wert eines historischen Fahrzeugs liegt bei rund 23.000 € (Pkw) und 5.000 € (Motorrad). Die direkten Ausgaben pro Fahrzeug betragen etwa 2.700 € (Pkw) und 1.300 € (Motorrad) pro Jahr.
Die beliebteste Automobil-Marke bei den österreichischen Oldtimerliebhabern ist Volkswagen; außerdem ist mehr als die Hälfte aller Besitzer (56%) auch in einem entsprechenden Club organisiert, und pro Jahr legen Oldtimerbesitzer durchschnittlich eine Wegstrecke 700 km mit einem historischen Fahrzeug zurück.
Hohe Wirtschaftsleistung
Beeindruckend ist auch die Wirtschaftsleistung, die mit historischen Fahrzeugen in direktem Zusammenhang steht und die laut der Untersuchung in Österreich rund 690 Mio. € pro Jahr beträgt. Dies beinhaltet direkte Betriebs- und Erhaltungsausgaben wie Reparaturen, Betriebsstoffe, Versicherung und Reifen sowie indirekte Ausgaben bei Veranstaltungen wie Nächtigungen und Startgelder, Inlandsumsätze von Verkäufen und Käufen von Oldtimern.
Der durchschnittliche Oldtimerbesitzer gibt allein für Veranstaltungen in etwa 500 € pro Jahr aus. Für Tourismusregionen sind Oldtimer-Veranstaltungen daher eine interessante Einnahmenquelle. 15% der Befragten geben an, im vergangenen Jahr eine Oldtimerveranstaltung besucht zu haben. (jz)