Es geht seitwärts
© Julia Kostyuk-Pfeiffer
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 21.04.2023

Es geht seitwärts

Die Experten von Immo Analytics untersuchten mit ihrem Immokalkulator erneut den Wiener Wohnungsmarkt.

WIEN. „Bereits im vierten Quartal 2022 sahen wir leichte Preisrückgänge. Die Zinsen stiegen munter weiter. Die KIM-Verordnung wurde bzw. wird nur geringfügig nachgebessert. Führende Immobilienbewerter lehnen die Bewertung von Forward-Deals mangels aktueller Vergleichsdaten ab. Und so mancher Marktteilnehmer erklärt den lange Zeit extrem stabilen Wohnungsmarkt plötzlich für quasi tot”, begründet Gregor Pfeiffer, CEO Immo Analytics GmbH, die neuerliche Marktanalyse, die seiner Devise „analysieren statt vermuten” folgt.

Blick auf Mieten und Käufe

Aufgrund unterschiedlicher rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wurde auch diesmal in drei Gruppen – Altbauten lt. MRG, Neubauten, welche vor 2021 gebaut wurden und Neubauten der letzten beiden (sehr teuren) Baujahre, jeweils getrennt nach Innen- und Außenbezirken durchleuchtet.

Zusammenfassend biete sich laut Pfeiffer auf dem Wiener Wohnungsmarkt im 1. Quartal 2023 folgendes Bild:
Die Mieten stiegen im 1. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um rund fünf Prozent (und somit unter der Inflationsrate 2022), ohne den preislich regulierten Altbau und ganz neue Wohnungen in den äußeren Bezirken. Hier war sogar ein Mietrückgang zu beobachten, der auf das Überangebot durch die zahlreichen Neuentwicklungen zurückzuführen sein dürfte.

… und die Wohnungskäufe

„Die angebotenen Bruttokaufpreise von Wohnungen aller Segmente verliefen im ersten Quartal de facto seitwärts, sodass der Ende 2022 erkennbare Trend zu fallenden Preisen zumindest vorerst gestoppt wurde”, sagt Pfeiffer. Der Verhandlungserfolg beim Wohnungskauf lag bei knapp über zehn Prozent, Verhandlungen aus Käufersicht lohnen sich demnach. Bei Mieten werden eher mietfreie Zeiten als Mietpreisreduktionen gewährt.

Unter Berücksichtigung nachlassender Zinsanstiege, des aktuellen Inflationsniveaus und Nachbesserungen bei der KIM-Verordnung erwarten Pfeiffer und sein Team für den gesamten Wiener Wohnungsmarkt weiterhin leicht ansteigende Mieten und eine Seitwärtsbewegung bzw. einen minimalen Rückgang bei den tatsächlich erzielten Kaufpreisen. (hk)

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