••• Von Paul Christian Jezek
BREGENZ. Für heuer prophezeien die Immobilien-Experten durchwegs steigende Preise im Land zwischen Arlberg und Bodensee: Bei Eigentumswohnungen werden +2,3% erwartet, bei Einfamilienhäusern +4,5% und bei Penthouses und Lofts +5,1%. Wer daran denkt, zu verkaufen und ein Bau- oder Betriebsgrundstück besitzt, darf sich besonders freuen: Aufgrund des eher überschaubaren Angebots und der guten Nachfrage sind hier – je nach Lage – die größten Preissteigerungen zu erwarten.
Noch mehr Immo-Deals
„In Vorarlberg ist 2015, im Vergleich zum schon starken Jahr 2014, die Zahl der Immobilien-Verkäufe laut Grundbuch nochmals deutlich gestiegen”, berichtet Reinhard Götze, Chef von Re/Max Immowest, mit zwei Immobilien-Büros in Bregenz und einem dritten in Dornbirn. „Das Immobilienangebot ist im Jahresvergleich jedoch um rund vier Prozent zurückgegangen.
Derzeit kann nicht abgeschätzt werden, welche Auswirkungen die neue Steuergesetzgebung auf den Immobilienmarkt in den nächsten Jahren haben wird.”
Die Nachfrage nach Immobilien sei im zweiten Halbjahr 2015 verhaltener gewesen; als einen der Gründe dafür ortet der Immobilien-Experte, dass schon im ersten Halbjahr die vorherrschenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Käufer vermehrt dazu bewegt haben, ihr Geld in Immobilien anzulegen. Im Bereich zwischen 250.000 und 450.000 € sowie bei gebrauchten Wohnungen habe sich die Vermarktungszeit deutlich verkürzt. Bei Luxus-Eigentumswohnungen und Luxus-Einfamilienhäusern stellt der Immobilien-Experte ein eher verhaltenes Klima fest.
Miete bleibt im Trend
Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist weiterhin sehr groß, „da in Vorarlberg viele Kaufinteressierte auf Mietwohnungen ausweichen müssen, weil sie zu wenig Eigenkapital für einen Wohnungskauf aufbringen können. Dieser Trend werde in den nächsten Jahren stärker werden, auch durch den Zuzug aus Deutschland.
Bei Einfamilienhäusern im Wert von 300.000 bis 450.000 € herrscht in Vorarlberg weiterhin eine ungebrochen starke Nachfrage.
KMU brauchen Grundstücke
Bei Gewerbeimmobilien sind 1A-Lagen weiterhin sehr gefragt, demgegenüber sind Leerstände in den großen Ortskernen außerhalb der Zentren festzustellen.
Leerstände finden sich auch bei Büros bis 150 m². Eine unverändert große Nachfrage besteht allerdings – ganz gegen den Bundestrend – nach jenen Gewerbegrundstücken, die von Klein- und Mittelbetrieben als Firmenstandort genutzt werden können.