Immounited Marktbarometer: Die Stimmung ist gedrückt, die Branche trotzdem krisenfest
© Immounited GmbH / Monika Fellner
Roland Schmid, Owner und CEO der Immounited GmbH
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 18.04.2023

Immounited Marktbarometer: Die Stimmung ist gedrückt, die Branche trotzdem krisenfest

66 % der Befragten geben an, dass es der Immobilienbranche derzeit nicht gut geht. Nicht nur die Auftragslage ist betroffen, auch der Arbeitsalltag ist schwieriger geworden.

WIEN. Inflation, steigende Preis- und Kostenentwicklungen, Leitzinserhöhungen und geänderte Kreditvergabe-Bedingungen prägen derzeit den Immobilienmarkt. All das drückt auf die Stimmung, wie eine Umfrage der IMMOunited zeigt: Zwei Drittel der über 500 Befragten geben an, dass es der Immobilienbranche derzeit nicht gut geht – unter den Bauträgern / ProjektentwicklerInnen sind es sogar 74 %. Etwas positiver sind hingegen Personen aus dem Bankwesen gestimmt. Durchgeführt wurde die Online-Befragung im März 2023.

Roland Schmid, Owner und CEO der IMMOunited zu den Ergebnissen der Umfrage: „Dass die aktuelle Wirtschaftslage die Stimmung am Immobilienmarkt dämpft, war zu erwarten. Allerdings stimmen mich Teile der Umfrage durchaus zuversichtlich. Die Branche gilt nach wie vor als sicher und ich bin überzeugt, dass wir trotz aller Herausforderungen bald wieder positiv in die Zukunft blicken können.“

Aktuelle Wirtschaftslage macht sich im Geschäftsleben negativ bemerkbar
Die gegenwärtigen Herausforderungen haben mittlerweile spürbare Auswirkungen auf das Tagesgeschäft der Branche. Knapp 70 % sagen, dass die Geschäfts- bzw. Auftragslage des Unternehmens dadurch negativ beeinflusst wird. Für zwei von drei Befragten ist außerdem der persönliche Arbeitsalltag schwieriger geworden. Eine Detailbetrachtung zeigt: Auf Geschäftsführungsebene sprachen mehr als 72 % von einem erschwerten Arbeitsalltag. Unter MitarbeiterInnen lag der Wert bei 59 %.

Krise drängt derzeit vor allem MaklerInnen und Bauträger zum Handeln
Auf die Frage, ob das Unternehmen aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage bereits Maßnahmen wie z. B. Ressourceneinsparungen oder Projektverzögerungen getroffen hätte, antworten 48 % mit (eher) ja. Dieser Wert variiert jedoch je nach Berufsfeld. Während MaklerInnen mit knapp 53 % etwas über dem Schnitt liegen, stimmen Bauträger / ProjektentwicklerInnen dieser Aussage zu 69 % zu. Bei Personen aus dem Bankwesen waren es hingegen „nur“ 36 %.

 

Keine Entspannung im Laufe des Jahres in Sicht
Kaum jemand geht davon aus, dass sich die aktuelle Wirtschaftslage in den kommenden Monaten bereits entspannen wird. 72 % der Befragten schätzen, dass dies erst in zwei Jahren oder noch später passieren wird. Die kommenden Jahre könnten somit weiterhin zur Herausforderung werden: 68 % der Befragten urteilen, dass es für ihr Unternehmen in den nächsten drei Jahren (eher) schwierig wird.

Immobilienbranche gilt als (krisen)sicher
Trotz aller Schwierigkeiten empfinden zwei Drittel der Befragten die Immobilienbranche als (krisen)sicher. Auch das eigene Unternehmen sowie der eigene Arbeitsplatz werden von mehr als 80 % als (eher) (krisen)sicher eingeschätzt. Allerdings gibt es hier einen Unterschied zwischen den Positionsebenen: MitarbeiterInnen beurteilen die Unternehmenslage mit 88 % (krisen)sicherer als ihre KollegInnen in der Geschäftsführung mit 78 %. Etwas unterdurchschnittlich schneiden zudem die MaklerInnen ab. Hier liegt die Zustimmung „nur“ bei ungefähr 75 %.

Mehrheit bleibt der Immobilienbranche „treu“
An die Stabilität der Branche glauben die Befragten auch weiterhin. Der Aussage „In drei Jahren werde ich immer noch in der / für die Immobilienbranche tätig sein“ stimmen immerhin 89 % aller TeilnehmerInnen (eher) zu. Besonders unter den Bauträgern / ProjektentwicklerInnen ist der Zuspruch groß. Hier sprechen sich fast 95 % für einen Verbleib in der Branche aus.

Methodik
Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Online-Befragung von IMMOunited KundInnen sowie weiteren Interessierten aus der Immobilienbranche im Zeitraum von 20.03.2023 - 31.03.2023 erhoben. Für die Ergebnisse wurden nur vollständige Beantwortungen herangezogen. Das sind insgesamt 512 Personen.

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