••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Die Digitalisierung aller verfügbaren Nutzwertgutachten der vergangenen eineinhalb Jahre durch IMMOunited ermöglicht erstmals einen Gesamtüberblick über das Wohnungseigentum in der Bundeshauptstadt.
Dabei wurden etwa 390.000 Eigentumsobjekte (Wohnungen, Geschäftslokale, Büros, Kfz-Abstellplätze, etc.) gescannt, erfasst und analysiert.
Überraschende Ergebnisse
Die Statistik Austria kam anlässlich der Volkszählung 2001 und der Registerzählung 2011 in einer vollumfänglichen Erhebung auf lediglich 126.170 und im aktuellen Mikrozensus auf nur 110.000 Eigentumswohnungen.
„Wir waren überrascht, dass die tatsächlichen Zahlen von denen der Statistik Austria so stark abweichen; und das, obwohl gut 9% der Nutzwertgutachten bei den Bezirksgerichten gar nicht auffindbar waren”, kommentiert Roland Schmid, Geschäftsführer der IMMOunited GmbH.
Im Bezirksvergleich ergab die Auswertung erhebliche Unterschiede: Während es beim 18. Bezirk als Spitzenreiter für rund jeden vierten Einwohner eine Eigentumswohnung gibt, kommt in den Flächenbezirken wie Favoriten (10.), Simmering (11.) oder Floridsdorf (21.) auf weniger als jeden zehnten Einwohner eine Eigentumswohnung.
Schmid: „Der Langzeittrend seit den 1950er-Jahren weist auf eine steigende Durchschnitts-Nutzfläche von Eigentumswohnungen hin, die aber in den letzten Jahren wieder rückläufig ist.” Besonders auffällig bei der Entwicklung der Durchschnitts-Nutzfläche ist der Ausreißer im Jahr 1993, der vermutlich wohl im 3. Wohnrechtsänderungsgesetz von 1993 und der Einführung des Richtwertsystems 1994 begründet liegt. „Dadurch wurde die Rechtsform des Wohnungseigentums, auch als Vorsorgewohnung, attraktiver, was in vielen Parifizierungen von Zinshäusern mit oft kleinen Wohneinheiten resultierte”, erklärt Schmid. So gab es im Jahr 1993 etwa doppelt so viele Wohnungseigentumsbegründungen wie in anderen Jahren.