WR.NEUDORF. Seit Jahren setzt sich Billa für die Stärkung der heimischen Landwirtschaft und die Verbesserung branchenweiter Tierhaltungsstandards ein. Mit der Bio-Eigenmarke Ja! Natürlich, dem Tierwohl-Label „Fair zum Tier“ und der Umstellung auf 100% Frischfleisch inkl. Hühner- und Putenfleisch aus Österreich wurden bereits wesentliche Maßstäbe gesetzt.
Nun geht Billa den nächsten wichtigen Schritt hin zu mehr Tierwohl: Ab Oktober 2022 gibt es in der Bedienung bei ausgewählten Billa- und Billa Plus-Märkten ausschließlich Frischfleisch inkl. Hühner- und Putenfleisch in Bio- oder „Fair zum Tier“-Qualität – und das zu 100% aus Österreich. Das Angebot wird sukzessive auf weitere Standorte ausgeweitet. Kunden haben somit die Gewissheit, hier Produkte zu wählen, die deutlich höhere Tierwohl-Standards erfüllen. Die Umstellung im Bedienbereich ist Teil der neuen Billa-Initiative „Fair zum Tier“, die sich zum Ziel gesetzt hat, mit dem künftig größten Tierwohl-Sortiment Österreichs die Lebens- und Haltungsbedingungen heimischer Nutztiere noch weiter zu verbessern und Standards zu etablieren, die deutlich über dem gesetzlichen Niveau liegen.
„Die Entscheidungen, die wir mit unserem Angebot und unseren Kunden mit ihrem Einkauf treffen, bestimmen wesentlich mit, welche Form der Landwirtschaft und der Tierhaltung künftig in Österreich dominieren wird. Engagierte Betriebe und die Weiterentwicklung der heimischen Landwirtschaft hin zu besseren Lebens- und Haltungsbedingungen für Nutztiere möchten wir fördern und es gleichzeitig unseren Kunden ermöglichen, mit gutem Gewissen Frischfleisch inkl. Hühner- und Putenfleisch zu kaufen, weil sie wissen, unter welchen Bedingungen das Tier aufgewachsen ist“, erklärt Erich Szuchy, Billa-Vorstand für den Bereich Category Management und Einkauf.
Ausreichend Platz, gentechnikfreies Futter, Tageslicht und Frischluft für die Tiere
Bereits rund 35 Eigenmarkenprodukte aus konventioneller Tierhaltung – von Milch, über Eier bis hin zu Fleisch und Wurst – werden mit dem „Fair zum Tier“-Tierwohlsiegel gekennzeichnet und stehen somit für deutlich höhere Standards als die österreichischen Tierschutzgesetze für die Haltung von Nutztieren vorgeben. Die Kriterien wurden mithilfe eines Experten-Beirats aus Wissenschaft, Landwirtschaft und Veterinärmedizin bestimmt und werden regelmäßig von unabhängigen Stellen kontrolliert. Die 170 heimischen Bauernhöfe, mit denen die Billa-Familie hier zusammenarbeitet, garantieren mehr Platz für die Tiere, verbesserten Komfort im Stall durch eingestreute Liegeflächen, artgemäßes Beschäftigungsmaterial sowie Tageslicht und Frischluft durch zusätzliche Fenster, Auslauf oder Weide. Darüber hinaus wird auf hochwertige und gentechnikfreie Futtermittel sowie auf kurze Transportwege zugunsten der Tiere und des Klimas geachtet.
„Nach wie vor macht die konventionelle Landwirtschaft einen Großteil der gängigen Haltungsformen in Österreich aus. Um ihr zukunftsweisende Impulse zu geben und die Bedingungen für konventionell gehaltene Tiere nachhaltig zu verbessern, haben wir unser Tierwohlprogramm ‚Fair zum Tier‘ ins Leben gerufen. Immerhin geht es um das Wohl und den Schutz von Nutztieren und darum, auf ihre unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen. So steht beispielsweise Schweinen 100 Prozent mehr Platz in einem Stall mit ständigem Zugang ins Freie und Liegeflächen mit Stroh zur Verfügung. Und unsere Legehennen haben das ganze Jahr über Freilauf, in den Ställen gibt es erhöhte Sitzebenen und Legenester mit natürlichem Einstreu“, so Tanja Dietrich-Hübner, Bereichsleiterin Nachhaltigkeit Rewe International AG und Schirmherrin der „Fair zum Tier“-Initiative.
100 Prozent Frischfleisch und -geflügel aus Österreich
Neben einer artgemäßen Tierhaltung spielt auch die Herkunft von Frischfleisch inkl. Hühner- und Putenfleisch eine entscheidende Rolle, wenn es um den Tier- und Klimaschutz geht. So können Billa-Kunden seit dem Frühjahr 2020 bei jedem Einkauf darauf vertrauen, dass das Frischfleisch inkl. Hühner- und Putenfleisch zu 100% aus Österreich stammt. Seit rund einem Jahr sind auch die Bedienbereiche und Kühlregale bei Billa Plus ausschließlich mit Puten-, Hühner-, Rind- und Schweinefleisch von heimischen Betrieben bestückt. Damit ist Billa der einzige Lebensmittelhändler des Landes, der alle Frischfleischsorten inklusive Pute unabhängig vom Preissegment aus österreichischer Landwirtschaft bezieht.
Wie wichtig die Herkunft ist, zeigt sich besonders deutlich bei der Putenhaltung. Hier arbeiten Österreichs Geflügelproduzenten im EU-Vergleich mit sehr hohen Tierwohlstandards: Die Tiere haben bis zu 70% mehr Fläche zur Verfügung, was maßgeblich zu ihrer Gesundheit beiträgt. Die Besatzdichte pro Quadratmeter ist in Österreich bei Puten mit 40 kg gesetzlich begrenzt, während dieser Wert in fast allen EU-Ländern deutlich höher liegt und meist gar nicht gesetzlich geregelt ist.
Die „Fair zum Tier“-Standards im Überblick
Die „Fair zum Tier“-Legehennen haben das ganze Jahr über Freilauf, bei Schlechtwetter steht ihnen ein Wintergarten zur Verfügung. In ihren Ställen gibt es erhöhte Sitzebenen und Legenester mit natürlichem Einstreu. Sie bekommen gentechnikfreies Futter und Soja aus Europa. Ihre Brüder werden in der Gockel-Aufzucht großgezogen.
Die „Fair zum Tier“-Masthühner haben in ihrem Stall mit natürlichem Einstreu rund 20% mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben und das, wo die österreichischen gesetzlichen Standards viel anspruchsvoller als in der EU sind. Strohballen dienen zur Beschäftigung oder als erhöhter Ruheplatz. Die Hühner haben natürliches Licht durch Fensterflächen im Stall und erhalten gentechnikfreies Futter.
Die „Fair zum Tier“-Milchkühe werden nicht angebunden und leben in Laufställen. Im Stall gibt es eingestreute Liegeflächen und Scheuermöglichkeiten. An mindestens 120 Tagen pro Jahr stehen sie auf der Weide oder haben 365 Tage pro Jahr einen Auslauf zur Verfügung. Sie erhalten hauptsächlich frische Gräser und Heu sowie gentechnikfreie Futtermittel.
Die „Fair zum Tier“-Mastschweine haben im Stall 100% mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben. Sie können immer ins Freie, können sich mit Stroh beschäftigen und haben eingestreute Liegeflächen. Sie bekommen gentechnikfreies Futter. Ferkel werden nur unter Betäubung, Schmerzausschaltung und Schmerznachbehandlung kastriert. Das Entfernen der Ringelschwänze ist verboten. (red)