WIEN. Der stationäre Einzelhandel befindet sich seit Jahren flächenmäßig am Rückzug – Ausnahme: die Factory Outlet Center. In Summe beträgt die Verkaufsfläche der über 180 Outlet Center in Europa bereits etwa 4,6 Mio. m², verglichen mit 3,3 Mio. m² vor einem Jahrzehnt. Das ergibt eine Steigerungsrate von nahezu 40%. Die Expansion dünkt anhand von 18 Projekten in der Planung ungebrochen.
Starke Marken immer gefragt
Das hochwertige Segment, das die eigentliche Zielgruppe der Outlet Center anspricht, hat Vorwärtsdrang: Höherwertige Markenprodukte verbuchen einen starken Anstieg, parallel dazu pusht das die Expansion der Factory Outlet Center. Innerhalb des Bekleidungshandels zeigen sich Outlet Center mittlerweile als der einzige Sektor mit hoher Dynamik, der Abfluss ins Internet ist hier kaum spürbar.
FOCs verfügen durch die sonst stationär nirgends zu findende Ansammlung von Markenprodukten über einen Agglomerationsvorteil und eine klare Marketingstrategie („30 bis 70 Prozent billiger”). Das Image von fehlerhafter oder alter Ware ist abgelegt, ebenso die vermeintlich billigen Geschäftsausstattungen. Durch die oft romantisierende Architektur und ergänzende Angebote in Gastronomie und Freizeit entsteht für breite Zielgruppen ein Einkaufserlebnis, inklusive Touristen.
Üppige Flächenexpansion
Die Zukunft der Factory Outlet Center dürfte spannend sein: Deutschland, lange Zeit Schlusslicht in Westeuropa, plant bis 2024 Erweiterungen von insgesamt etwa 69.000 m². Mit einem erwarteten Ausbau um rund 87.500 m² bis 2024 ist in Großbritannien bis dato das größte Outlet Center-Wachstum geplant.
In Frankreich wird ebenfalls auf Expansion gesetzt, mit geplanten zusätzlichen 59.400 m² bis 2024. Diese Vorhaben verdeutlichen, dass FOCs weiterhin eine bedeutende Rolle im Einzelhandelssektor einnehmen wollen – und werden. (red)