Das Handelsjahr 2019 war gut
© APA/dpa/Martin Gerten
Laut KMU Forschung schafften 41% der Einzelhändler 2019 ein Umsatzwachstum, 22% verzeichneten stabile Erlöse und 37% einen Rückgang – insgesamt ein nominelles Umsatzplus von 1,3%.
RETAIL Redaktion 07.02.2020

Das Handelsjahr 2019 war gut

Angeführt von DIY, DFH und Lebensmittelhandel, verzeichneten 41 Prozent der Händler ein Plus.

WIEN. Die Einzelhandelsgeschäfte haben 2019 ein nominelles Umsatzplus von 1,3% auf 73,2 Mrd. € brutto (real+ 0,2%) verzeichnet. Zum Vergleich: 2018 betrug die Steigerung ein Prozent (real –0,5%); seitens WKÖ spricht man daher von einer „stabilen Entwicklung”, die durchaus Zufriedenheit generiert. Auch die geplante Steuerreform solle sich künftig positiv auswirken.

Es lief aber nicht für alle Händler rund: 37% der befragten Geschäfte verzeichneten nominelle Umsatzrückgänge, 22% erzielten stabile Erlöse und 41% meldeten ein Umsatzplus. Für die repräsentative Einzelhandel-Konjunkturerhebung im Auftrag der Wirtschaftskammer hat die KMU Forschung Austria rund 4.500 Geschäfte befragt.
Das höchste nominelle Umsatzplus erreichte 2019 demnach die Baumarktbranche mit plus 2,8%. An zweiter Stelle folgt der Kosmetikhandel (+2,7%), an dritter der in den letzten Jahren stets stabile Lebensmittel­einzelhandel (+2,2%). Auch der Sporthandel konnte trotz (oder wegen) eifrigen Verdrängungswettbewerbs um 1,6% zulegen.

Wetterbedingte Verlierer

Weniger Umsatzwachstum erzielte der Möbelhandel (+1,1%), Spielwaren (+0,6%), Bekleidung (+0,4%), Uhren und Schmuck (+0,3%), Elektrogeräte und Computer und Foto (+0,2%) sowie Bücher und Schreibwaren (+0,1%). Einen wetterbedingten Umsatzrückgang von 1,4% mussten indes die Schuh- und Lederwarenhändler hinnehmen.

Einmal mehr gut erging es den inländischen Online-Shops. Sie brachten es im vergangenen Jahr auf ein Umsatzplus von sechs Prozent auf 3,5 Mrd. €. Gleichzeitig gaben die Österreicher bei ausländischen Online-Händlern mit rd. 4,2 Mrd. € (+5%) etwas mehr als im Inland aus. Entsprechend dürfte es bei den heimischen Online-Händlern noch Verbesserungspotenzial geben – insbesondere dann, wenn der Forderung der Wirtschaftskammer nach Steuergerechtigkeit und Wettbewerbsgleichheit zwischen in- und ausländischen Online-Anbietern entsprochen wird.

Mehr Beschäftigte

Die steigenden Umsätze ließen auch die Beschäftigtenzahlen im Handel steigen. Der Personalstand erhöhte sich um 0,5% auf 337.100. Die Teilzeitquote lag bei 49%, der Frauenanteil bei 73%. In den letzten zehn Jahren verzeichnete der Einzelhandel stets ein Beschäftigtenplus. Aus Sicht der Gewerkschaft sei „das exzessive Ausnutzen der Öffnungszeiten zu Weihnachten und zu Silvester” grenzwertig. (red)

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