Der Spin im Joghurt
RETAIL Redaktion 30.08.2019

Der Spin im Joghurt

Neuerdings ess ich wieder Joghurt – aus ­unterschiedlichen, mitunter zweifelhaften Gründen.

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek


GESUND. Ich hab da ein seltsames Sommer-Langweile-Problem bzw. eine Rechenaufgabe. (Im Rechnen war ich in der voreingenommenen Darstellung anderer nie ganz gut). Also: 100 Gramm des Bio-Joghurts mit 1% Fettgehalt enthalten durchschnittlich: 1 g Fett, 5,5 g Zucker, 4,9 g Eiweiß und 0,05 g Salz. Das sind in Summe aufgerundet 11,5 Gramm. Damit fehlen jetzt aber noch 88,5 Gramm. Aus was bestehen die? Wasser, meint ein Kollege aus der Grafik. Ich hab da meine Zweifel.

Das Thema weitergeführt: Ist das Naturjoghurt jetzt eigentlich gesund? Frage ich, während ich löffle und zwei Kolleginnen wie aus der Pistole geschossen: Ja!! antworten. Soso, denke ich, bin mir aber nicht sicher und mein geheimer Grund für die neu (wieder) entdeckte Joghurt-Affinität beruht auf etwas ganz anderem. Nämlich darauf, dass zwischen Milchindustrie und chinesischen Konsumenten, die lange Zeit ohne Milchprodukte auskommen mussten, irgendwie im Raum schwebt, dass man groß wird, wenn man nur ausreichend Milchprodukte zu sich nimmt.
Mein Allergiedoktor drehte die Frage nach dem Joghurt-Gesundheitsaspekt übrigens um: Was sollte dran gesund sein? Der Zucker? Na ja, die restlichen 88,5 Prozent vielleicht?

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